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Filmkritik zu World Invasion

Artikel erstellt von am 19.04.2011
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Mit schöner Regelmäßigkeit kommen Invasionsfilme in die Kinos. Sei es nun Krieg der Welten, Independence Day oder District 9. Diese Gattung von Film scheint einfach nicht tot zu kriegen zu sein. Auch 2011 fallen wieder Aliens über die Menschheit her. Noch im April geht World Invasion: Battle Los Angeles an den Start und obwohl die Geschichte sich kaum anderen Genrevertretern unterscheidet, ist dieser Film anders als man es erwarten würde. Battle Los Angeles beginnt mit einem Paukenschlag. Die Stadt an der Ostküste der USA brennt und man kann die Bilder noch nicht so recht einordnen. Zum einen wirken sie erschreckend real und zum anderen wurde man noch in kaum einem Film mit einer derartigen Szene begrüßt.

Die Handlung von World Invasion ist schnell erzählt. Die Menschheit wird in einem unbedachten Moment von außerirdischen Invasoren angegriffen und soll kolonisiert werden. Gut, das kennen wir eigentlich zur Genüge. Erfrischend ist jedoch, dass die Geschichte weder aus der Sicht eines Zivilisten noch aus der Sicht der Gesamtheit mit ein paar ausgewählten Protagonisten erzählt wird. Sie wird aus der Perspektive einer kleinen Einsatztruppe der Marines gezeigt und zwar ausschließlich. Regisseur Jonathan Liebesman legt viel Wert darauf, dass die einzelnen Charaktere gut ausgearbeitet wurden. So befindet sich die Hauptfigur Staff Sergeant Nantz, gespielt von Aaron Eckhart, eigentlich am Ende seiner Karriere. Er ist zwar ein hochdekorierter Marine, aber gewisse Entscheidungen, die er in der Vergangenheit getroffen hat, nagen an seiner Seele und er will einfach nur noch nach Hause. Der Angriff der außerirdischen Aggressoren weckt in ihm aber neues Pflichtbewusstsein. Schade nur, dass er, trotz seiner Verdienste, einen absoluten Frischling als Vorgesetzen bekommt, der noch absolut keinen Einsatz hatte, aber auf den sich alle in einer derartigen Notsituation verlassen müssen. Fehlentscheidungen sind also vorprogrammiert. Das mag zwar etwas abgedroschen und klischeehaft sein, zeigt aber die menschliche Komponente recht gut. Außerdem haben auch die anderen Mitglieder des Zuges mit ihren Problemen zu kämpfen, ordnen diese aber stets dem Pflichtbewusstsein unter.

Von den 116 Minuten, die World Invasion: Battle Los Angeles dauert, sind bestimmt 100 Minuten Kampfhandlungen und trotzdem gelingt es Liebesman, einen konstant hohen Adrenalinpegel zu halten und die Charakterentwicklung weiter voran zu treiben. Man kann sich nie sicher sein, ob Staff Sergeant Nantz und seine Jungs in Sicherheit sind und doch sieht man in ihren Augen, dass sie nicht aufgeben werden. Selbst in der schwersten Stunde stehen die Gefolgsleute zu Nantz, der fast ideal von Aaron Eckhart verkörpert wird. Ihm nimmt man den Elitesoldaten wirklich ab, der sich in einem total zerstören Los Angeles mutig gegen die Aliens stellt. Apropos mutig, die Verantwortlichen verzichten bei diesem Film auf eine Hochglanzoptik, wie sie derzeit in Hollywood an der Tagesordnung ist. Stattdessen bekommt man ein dreckiges Bild mit exzellent integrierten Spezialeffekten serviert. Das tut nicht nur dem Film und dessen Authentizität gut sondern hebt sich auch erfrischend von anderen Machwerken ab. Dazu gibt es noch mächtig was auf die Ohren, dass es nur noch knallt und explodiert. Wie heißt es doch so schön, der Ton macht die Musik.

World Invasion: Battle Los Angeles ist zwei Stunden volles Adrenalin, nahezu ohne Verschnaufpausen. Allerdings muss man schon auf diese Art von Filmen stehen, um sich vollkommen fallen zu lassen. Bei manchen dürfte der Action-Overkill etwas zu viel des Guten sein. Aber so ist nun einmal Krieg. Der Gegner macht keine Pause. Da muss man sich dann am Riemen reißen und Augen zu und durch. Rückzug ist bei diesem Film keine Option.

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