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Sonic: Höhe- & Tiefpunkte eines Igels

Artikel erstellt von Sebastian Küpper am 05.05.2011
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Sonic hat gewiss eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Von absoluten Spitzentiteln bis hin zu Totalausfällen hat er bereits jedes Qualitätsniveau durchlebt. Nach zwanzig teilweise schwierigen Jahren hat Sonic sich sein erstes richtiges Geburtstagsspiel mit Sicherheit verdient. Angesichts der Ankündigung, in Sonic Generations die Höhepunkte aus Sonics Geschichte neu aufzulegen, wagen wir den Blick in des Igels Vergangenheit und stellen euch die Höhe- und Tiefpunkte der Franchise aus unserer Sicht vor. In der Hoffnung, Sonic Generations an das Ende der Liste anfügen zu können, beginnen wir zunächst mit den Tiefpunkten, bevor wir uns die Highlights aus Sonics 20-jährigem Igelleben ansehen werden.

Schon früh hatte Sonic ein fantastisches Gespür dafür, Spieler mit enttäuschender Software zu versorgen. Nach dem großen Erfolg des ersten Spiels auf dem Mega Drive hat man sich im Hause Sega überlegt, wie man den Erfolg auch auf die anderen Plattformen ausweiten könne. So entstand eine ganze Reihe von 8-bit Abenteuern des blauen Wirbelwinds. Was Sonic seinerzeit besonders stark machte, war vor allem die leistungsfähige Hardware des Mega Drive. Nur dank der damals neuen 16-bit Technologie konnte es überhaupt gelingen, Sonic mit einem solchen Affenzahn durch die Level heizen zu lassen. Davon war in den Game Gear Titeln allerdings leider wenig zu spüren. Der Grund ist nicht weiter erstaunlich: Das Game Gear war dem Mega Drive schlicht nicht gewachsen. Es sei Sega allerdings zugestanden, dass man zumindest versucht hat, sich an die technischen Begebenheiten anzupassen und die Spiele für den Game Gear komplett mit neuen Levels versorgt hat. Dadurch wurde das Spielprinzip wesentlich stärker auf Erkundung ausgelegt und die gelegentlichen Performance-Probleme fielen weniger stark ins Gewicht. Nichtsdestotrotz zählen die Game Gear Spiele zu den schlechtesten Ablegern und sind höchstens für echte Fans zu gebrauchen.

Sonic steigt in die Pinballmaschine. Nachdem die Casino Night Zone aus Sonic 2 sich extremer Beliebtheit erfreut hat, war es nicht weiter erstaunlich, dass Sega sich entschied, auf diesem Erfolg aufzubauen und ein ganzes Spiel um dieses Konzept zu bauen. In Sonic Spinball, erschienen sowohl für Mega Drive als auch für Game Gear, wird Sonic daher zu einer Flipperkugel und muss sich durch vertrackte Pinballkurse schießen lassen. Doch wer nach dem gelungenen Sonic 2 Level auf eine ähnliche Spielerfahrung gehofft hat, wurde ein weiteres Mal enttäuscht. Der Titel krankte nämlich an einer fürchterlichen Spielphysik, gepaart mit viel zu unübersichtlichen und frustrierenden Flippertischen. Weder die Jump & Run Aspekte, noch die Flipperei konnten begeistern und so wurde Sonic Spinball zu einer einzigen Schmach. Übrigens konnten auch spätere Pinball-Auftritte Sonics oftmals nicht begeistern. In Sonic Heroes sind die beiden Pinball-Level echte Geduldsproben, aber auch in Sonic Adventure ist das Casino Level alles andere als ein spielerisches Highlight.

Auf in die dritte Dimension hieß es, als Nintendo anfing, Segas kurze Vorherrschaft auf dem Heimkonsolenmarkt wieder aufzubrechen. Als Antwort auf Donkey Kong Country präsentierte man das von Travellers Tales entwickelte Sonic 3D Blast. Sowohl Mega Drive als auch Saturn wurden mit dem Titel versorgt, der optisch besonders für Mega Drive Verhältnisse richtig beeindruckend war. Auch die Bonuslevel – die übrigens in beiden Spielen unterschiedlich waren und als einzige nicht von Travellers Tales entwickelt wurden – wussten tatsächlich zu begeistern. Das Spielprinzip der Bonuslevel aus Sonic 2 profitierte sichtlich von der dritten Dimension. Doch wie kommt es, dass Sonic 3D Blast dennoch im ersten Teil dieses Artikels auftaucht? Nun, das Problem ist, dass die Entwickler nicht eben gründlich studiert hatten, was Sonics Stärken sind und so wurde das Hauptspiel zu einer ausgemachten Katastrophe. Sonic ist in diesem Spiel nicht mehr schnell, ausgleichend kann er aber mit einer besonders beeindruckenden Rutschigkeit aufwarten. Seine Schuhe scheinen geradezu geölt zu sein, so sehr gleitet Sonic über die offenbar spiegelglatten Oberflächen dieses Spiels. In einer isometrischen Perspektive muss man mit dieser unerträglichen Steuerung einen Haufen kleiner Vögel, sogenannter Flickys, befreien. Wer sich durch die umfangreichen und eintönigen Level quält, der muss schon ein großer Fan sein, denn spielerisch ist Sonic 3D Blast eindeutig einer der absoluten Tiefpunkte dieser Franchise.

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