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E3 2010: Nintendos Pressekonferenz

Artikel erstellt von Dennis Leschnikowski am 16.06.2010
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Himmel Nintendo, was war denn da bitte los? Wer sich bereits meine Zusammenfassung der Microsoft-Pressekonferenz zu Gemüte geführt hat, dürfte spätestens jetzt wissen, dass ich nach wie vor skeptisch zum Thema Motion-Controller und somit auch zur Wii stehe. Aber als Spieler zeigt man natürlich Interesse an allen Plattformen und so stand im Laufe des Abends die Pressekonferenz von Nintendo auf dem Programm, die mich durch ein wahres Wechselbad der Gefühle schickte. In den vergangenen Jahren gelang es dem Konzern aus Kyoto leider mehrfach, uns mit Casual-Titeln und zahlreichen Statistiken zu langweilen und so waren meine Erwartungen auch in diesem Jahr gering. Und als ob Nintendo meine Gebete erhört hätte, ging man gleich in die Vollen und zog mit The Legend of Zelda: Skyward Sword den ersten dicken Blockbuster aus dem Ärmel, der sich optisch einem Wind Waker annähert und das Geschehen mittels eines ansprechenden Cel-Shading-Stils an euch weitergibt. Für die Präsentation bat man niemand geringeres als Mastermind Shigeru Miyamoto auf die Bühne, der uns mit Wii-Remote und Nunchuk bewaffnet die Stärken des neuen Ablegers näher bringen sollte. Leider blieb es auch beim sollte, da die Technik Nintendo einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte und die Präsentation gehörig torpedierte.

Auweia, eine Panne bei The Legend of Zelda. Ausgerechnet bei der Serie, die zu den wichtigsten überhaupt gehört und alleine beim Klang ihres Namens Spieler in Jubelstürme ausbrechen lässt. Egal was Miyamoto auch versuchte; ob Schwerthiebe, das Werfen von Bomben oder das Bedienen der Steinschleuder, nichts wollte klappen. Somit blieben im Endeffekt zwei Möglichkeiten: Entweder lässt man sich nichts anmerken und macht weiter wie gehabt oder aber man bricht die Präsentation ab. Bei Nintendo entschied man sich zunächst für die erste Variante, sah dem sichtlich genervten Miyamoto allerdings an, dass er so langsam aber sicher bedient war. Nach einer knappen Viertelstunde machte man der vollkommen misslungenen Präsentation dann endlich ein Ende. Ein denkbar schlechter Start in die wichtigste Pressekonferenz des Jahres. Immerhin können wir euch wenige Stunden nach der Pressekonferenz versichern, dass Links neues Abenteuer in der Tat an den Tücken der Technik scheiterte. Die anwesende Fachpresse, die den Titel auf dem Showfloor anspielen konnte, war nämlich voll des Lobes und lässt uns so mit Vorfreude auf den Release im kommenden Jahr blicken. Wo wir gerade beim Thema Shigeru Miyamoto sind: Wenige Tage vor der E3 meldete sich dieser in einem Interview zu Wort und ging auf die Vorwürfe, Mario würde in zu vielen Titeln auftauchen, ein. Da hieß es noch, dass man Mario definitiv nicht verheizen beziehungsweise in zu viele Titel verfrachten möchte, um seine Einzigartigkeit zu wahren. Ein im Nachhinein durchaus amüsantes Statement. Denn der erste Titel, der im Rahmen der Pressekonferenz präsentiert wurde, erscheint exklusiv für die Wii, versteht sich als eine sportliche Spielsammlung und soll vor allem mit einem bekannten Charakter auf Kundenfang gehen. Um wen es sich dabei handelt? Nun, zählt doch einfach Eins und Eins zusammen. Richtig, es ist der omnipräsente Klempner Mario, der sich in Mario Sports Mix von seiner sportlichen Seite präsentiert und sich mit bekannten Charakteren aus dem Hause Nintendo in unterschiedlichen Sportarten wie Volleyball, Eishockey, Dodgeball oder Basketball misst. Auf Grund der diversen, in Mario Sports Mix enthaltenen Disziplinen ist wohl davon auszugehen, dass diese nicht ganz so umfangreich ausgestattet werden, wie es beispielsweise in Mario Tennis oder Mario Golf der Fall war. Weitere Details zum 2011 erscheinenden Sportspektakel dürften aber in den kommenden Tagen folgen.

Erfreulich: Auch bei Nintendo hat man mittlerweile realisiert, dass Verkaufszahlen allenfalls die beinharten Fanboys in Gaming-Foren interessieren, die sich, in virtuellen Schützengräben verbarrikadiert, Absatzzahlen und Exklusiv-Ankündigungen über Wochen oder gar Monate um die Ohren hauen können. Daher hielt man sich bezüglich dieses Themas recht bedeckt und gab lediglich bekannt, dass in Nordamerika noch zahlreiche Kunden ohne Wii warten. Zudem versicherte man, dass die Wii nicht ausschließlich wegen Titeln wie Wii Fit erworben wird. Mario Kart Wii wanderte beispielsweise schon mehr als 22 Millionen Mal über die Ladentheken. Glückwunsch dazu. Doch die E3 wäre nicht die E3, wenn man das Event nicht nutzen würde, um mit Neuankündigungen von sich reden zu machen. Neben dem bereits vor wenigen Wochen bestätigten Wii Party sowie Ubisofts Just Dance 2, entlockte mir die Präsentation eines bestimmten Nintendo DS-Titels einen kurzen Jubler: Golden Sun 3, das schon auf der E3 im vergangenen Jahr offiziell angekündigt wurde, soll unter dem Titel Golden Sun: Dark Dawn noch im Sommer dieses Jahres erscheinen. Bisher wurde der Termin aber nur für den nordamerikanischen Markt bestätigt. Also liebe Jungs und Mädels von Nintendo of Europe: Gebt Gas, wenn ihr einen leidgeprüften Redakteur und zahlreiche Kunden auf dem alten Kontinent glücklich machen wollt. Eine weitere Überraschung zog man in Zusammenarbeit mit Activision aus dem Ärmel: So schrauben die Macher von Eurocom derzeit an einem Remake des legendären Nintendo 64-Shooters GoldenEye 007, das im Herbst exklusiv für die Wii erscheinen wird. Erfreulicherweise sieht man von einer plumpen 1:1-Umsetzung ab und verspricht diverse, bisher nicht näher genannte neue Elemente. Fest steht allerdings schon jetzt, dass Pierce Brosnan weichen und Platz für Daniel Craig machen muss. Eine Entscheidung, die wohl mit unterschiedlichen Eindrücken aufgefasst werden dürfte. Hoffen wir einfach mal, dass im Zuge der Umsetzung nicht zu viel des alten Charmes verloren geht. Weiter ging es mit Disney Mickey Epic, das spielerisch einen durchaus interessanten Eindruck hinterließ und mit einem Gerücht der vergangenen Wochen aufräumte: Optisch hat man sich keinesfalls dazu entschieden, den bisherigen Stil komplett über den Haufen zu werfen. Stattdessen erstrahlt der Titel in einer farbenfrohen und sympathischen Optik.

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