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Blacklight: Tango Down

Artikel erstellt von am 15.05.2010
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Die digitale Distribution hat spätestens seit dieser Konsolen-Generation eine entscheidende Rolle übernommen und nicht nur dort. Diverse Download-Plattformen auf dem PC machen die Verteilung der Spiele deutlich einfacher. Das kommt vor allem kleineren Studios zugute, die sich sonst einen starken Publisher nehmen mussten und damit zwangsläufig in ihrer Kreativität eingeschränkt waren. Es hat sich jedoch auch gezeigt, dass auf den drei Konsolen diese Vertriebsmöglichkeit meist für Retro-Spiele oder kleinere Projekte genutzt wird. Größere Titel, wie zum Beispiel Shadow Complex, Lost Winds oder Braid, sind eher selten. Doch warum eigentlich? In Zeiten, in denen immer mehr Hersteller mit vermeintlichen AAA-Titeln auf den Markt drängen, muss sich der Kunde entscheiden, in welche Produkte er sein Geld investiert. Das hat auch Zombie Studios erkannt, die derzeit am zweiten Teil von SAW werkeln, und hat eines seiner Teams damit beauftragt, Blacklight: Tango Down zu entwickeln. Man hat mit diesem Spiel gar nicht den Anspruch, einen AAA-Titel auf den Markt zu bringen, dazu wäre auch der Weg nicht ganz optimal. Vielmehr will man den Spieler mit einem kurzweiligen Produkt unterhalten.

Dass die Entwickler mit Blacklight: Tango Down mehr vorhaben, als nur ein einfaches Download-Spiel auf den Markt zu bringen, wird spätestens dann klar, wenn man merkt, wie viele Dinge damit verknüpft sind. Passend zum Spiel sind nämlich ein Comic und ein Film in Planung. Letzterer kann sogar auf das Geschick von Regisseur Ron Howard hoffen. Wie uns nämlich Jared Gerritzen, Project Lead und Lead Game Designer von Blacklight: Tango Down freudestrahlend mitteilte, wird der Hollywood-Veteran in irgendeiner Form in das Projekt involviert sein. So soll dem Produkt inhaltlich mehr Tiefe verliehen werden, denn eine eigenständige Geschichte ist zwar vorhanden, wird aber nicht über das eigentliche Spiel transportiert. Sofern man nicht gerade auf den Comic zurückgreifen kann, muss man diese über Menütexte nachlesen. Dann erfährt man immerhin, dass die Handlung in einer nicht allzu fernen Zukunft stattfindet. Schauplatz ist das kleine Städtchen Balik. Das Sondereinsatzkommando Blacklight Tango wurde in diese kleine, futuristische Stadt geschickt, um dort wieder für Ordnung zu sorgen. Vor einiger Zeit hat sich nämlich eine Virus-Epidemie ereignet, die für Angst und Schrecken sorgt. Dieser Virus verwandelt die Menschen in Zombies, mit einer Besonderheit: Sie büßen nicht ihre komplette Intelligenz ein, sondern sind noch in der Lage, Waffen zu benutzen. Diese verzwickte Situation führt dazu, dass das ganze Land mit Auseinandersetzungen überzogen wird und sich eine Gruppe ehemaliger Elite-Soldaten, genannt The Order, berufen fühlt, die neue Herrschaft zu übernehmen. Das Blacklight Tango-Team wird nun in den Schmelztiegel Balik beordert, um den verschollenen Colonel Klein und dessen Blacklight-Team zu finden. The Order steht im Verdacht, das vermisste Blacklight-Team gefangen genommen oder getötet zu haben.

Dass die Jungs von Zombies Studios eine gewisse Erfahrung im Sektor der First-Person-Shooter haben müssen, merkt man beim ersten Handanlegen. Ein Blick in die Vita bestätigt das auch. Das Team setzt sich aus ehemaligen Mitarbeitern von Monolith Productions, Zipper Interactive und Gearbox Software zusammen. Eine gute Mischung wie sich zeigt, denn trotz der geringen Entwicklungszeit von bislang einem Jahr spielt sich Blacklight: Tango Down knackig kompromisslos. So muss sich ein schnörkelloser Shooter spielen. Schießen, Waffenwechsel, Laufen und Springen gehen quasi ohne Eingewöhnungszeit sofort von der Hand. Man muss nicht einmal ein geübter Spieler sein, um sofort angekommen zu sein. Uns standen zwei der über sieben Spielmodi im Mehrspielermodus und drei verschiedene Maps zum Anspielen zur Verfügung. Neben dem klassischen Deathmatch durften wir uns in Domination versuchen. Dabei handelt es sich um eine Art King of the Hill mit Gedächtnistraining. Ihr habt richtig gelesen: Gedächtnistraining. Ziel in diesem Spielmodus ist es, eine kleine Funkstation unter die eigene Kontrolle zu bekommen. Statt jedoch konstant auf Knöpfchen zu hauen oder eine Taste zu halten, muss ein Gedächtnis-Minispiel absolviert werden, was in hektischen Gefechten gar nicht so einfach ist, aber erfrischend anders daherkommt. Ähnlich kreativ waren die Entwickler auch in der Auswahl der Waffen. Neben den üblichen Schießprügeln wie Schrotflinten, Maschinengewehren, Scharfschützengewehren oder Pistolen, die selbstverständlich alle einen futuristischen Einschlag haben, gibt es noch andere Waffen. Eine EMP-Granate zum Bespiel, die den eigenen Visor abstürzen lässt und man hat für ein paar Sekunden den berühmt berüchtigten Bluescreen. Ebenfalls sehr originell ist die Scrambler-Granate, die die Sicht unkenntlich macht, wie man es aus Interviews kennt, wenn der Interview-Partner nicht erkannt werden will. Beide Ideen sind nicht nur innovativ, sondern auch durchdacht. Was nützt schon eine Blendgranate in einem Zukunftskrieg, wenn alle Parteien eh auf verbesserte Sichtsysteme mit künstlicher Intelligenz setzen? Der Visor hat zudem noch eine weitere Funktion, die Cheatern vermutlich einen großen Teil ihrer Motivation rauben wird. Für eine begrenzte Zeit lässt sich eine Wallhack-ähnliche Sicht einschalten, mit der man alle Gegner auf der Karte sieht. Welche Taktiken sich daraus für Hardcore-Spieler ergeben, lässt sich zwar noch nicht abschätzen, aber interessant ist diese Option allemal und sie erhöht die Schlagart im Spiel enorm.

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