Erst im letzten Jahr wurde das Münchner Entwicklerstudio Bit Barons gegründet. Mit Astroslugs debütiert das unabhängige dreiköpfige Team jetzt mit seinem ersten Game auf dem. Publisher Headup Games veröffentlicht den flippigen Puzzle-Titel zum Budgetpreis von 19,99 Euro im deutschen Handel.

Die Story des Spiels zeichnet sich dabei äußerst einfach. Auf ihrem Feldzug durch das Universum unterstützen wir schneckenähnliche Außerirdische, die Slugs, dabei, die Planeten zu unterjochen und zu versklaven. Leider geht den Invasoren plötzlich der Sprit aus und das mächtige Raumschiff kommt letztendlich auf einer fremden Welt zum Erliegen. In einem an Pikmin erinnernden Szenario müssen wir jetzt das Raumschiff wieder mit Energie versorgen, um weiter durch das Universum zu streichen. Allerdings können wir mit unserem Slug nicht einfach zu einer Tankstelle marschieren und etwas Diesel nachtanken. Kraftstoff gibt es nur durch eine uralte Energiequelle, die durch Slugballs freigesetzt wird. Hier kommen die Puzzles zum Tragen. Die Slugballs bilden ein großes Raster aus mehreren Einheiten. Das Ziel ist es nun, geometrische Formen über die Bälle zu legen und damit zu aktivieren. Erst wenn das vorgegebene Muster komplett abgedeckt wurde, ist das jeweilige Level geschafft und neuer Treibstoff für den Weltraumflitzer erbeutet. Die benötigten Vorlagen gibt es in den verschiedensten Variationen. Quadrate, Dreiecke, Linien über zwei oder vier Slugballs, Kreuze und und und. Die Anzahl wird im Vorfeld strickt festgelegt, sodass das vorgegeben Raster damit exakt abgedeckt wird, ohne dass ein Slugball unberührt bleibt. Die Vorlagen lassen sich zudem in jede beliebige Richtung drehen und spiegeln. Das Muster müssen wir dafür lediglich mit der Maus im Raster unter gedrückter Maustaste nachzeichnen. Das Spiel erkennt automatisch sehr intelligent, welche Form wir damit gerade meinen.

Insgesamt gibt es in Astroslugs 44 verschiedene Level, die in unterschiedliche Themenbereiche untergliedert sind. In einen neuen Abschnitt können wir erst dann vordringen, wenn alle aktuellen Puzzles erfolgreich absolviert wurden. Auch wenn wir uns durch Wüsten, Schnee- und Waldregionen wühlen, einen Einfluss auf die jeweiligen Level hat das nicht. Die ersten Herausforderungen im Spiel sind noch angenehm einfach. Durch einfachste Logik lassen sich die Formen sofort in das Raster einfügen und die Energie erbeuten. Im späteren Spielverlauf wird das anders. Das Niveau und der Anspruch steigen nach jedem Level. Es kann also gut passieren, dass wir gut eine Stunde an einem Level sitzen, bevor uns die Lösung wie Schuppen von den Augen fällt. Eine Hilfestellung gibt es leider nicht. Wer also auf dem Schlauch steht, muss gucken, wie er da auch wieder runter kommt. Ausprobieren, neu versuchen, wieder ausprobieren und erneut versuchen. Bis zum Erbrechen, wenn es sein muss. Engagierte Rätselveteranen sollten an den anspruchsvollen Puzzels mit Sicherheit ihren Spaß finden. Für Amateure endet der Ausflug mit den Slugs auf dem Planet in einer Bruchlandung. Das Ende des Spiels sehen definitiv nur Knobelköpfe mit viel Ausdauer.

Technisch zeichnet sich Astroslugs sehr minimalistisch. Die Menüs sind einfach und übersichtlich. Ins Auge sticht (oder eben nicht) aber sofort der fehlende Mehrspieler-Modus, den wir auf dem Startbildschirm versehentlich suchen. Die Welt und die Levels sind kunterbunt und in einer tollen Zeichentrick-Optik gestaltet. Auch musikalisch wird der Titel nur mit dem Nötigsten untermalt. Die Bedienung hingegen ist erfreulich einfach. Sogar jüngere Spieler dürften mit dem simplen Zeichen-System zu recht kommen. Allerdings dürften diese dann auch recht schnell am anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad scheitern. Diverse weitere Features im Spiel wären wünschenswert gewesen. Da wären der bereits erwähnte Mehrspieler-Modus und eine Hilfefunktion bei den Rätseln, eine Rangliste oder sogar ein Editor, mit dem eigene Raster erstellt werden können.

Das Fazit: Astroslugs