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Dragon Age II

Artikel erstellt von am 04.04.2011
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cover
USK: 18
  • Entwickler: BioWare
  • Publisher: Electronic Arts
  • Genre: Rollenspiel
  • Release: 10.03.2011
  • Spieler: 1
  • Medium: DVD
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Beinharte Rollenspiel-Fans könnten sich zudem an dem Umstand stören, dass mit Hawk der Held schon fest vorgeschrieben ist. Das ist allerdings nur oberflächlich der Fall. Ok, soviel Entscheidungsfreiheit wie im Erstling habt ihr sicherlich nicht, hier konntet ihr Rasse, Geschlecht und Herkunft bestimmen, was den Spielstart grundlegend veränderte, trotzdem dürft ihr auch in Dragon Age 2 einige Änderungen an Hawk vornehmen. Zunächst müsst ihr erst einmal entscheiden, ob Hawk überhaupt ein Mann oder eine Frau sein soll. „Hawk“ ist nämlich nur der Familien-Name, den Vornamen dürft ihr frei wählen. Ebenso die Klasse: Magier, Krieger oder Schurke? Je nachdem, für welche Klasse ihr euch entscheidet, müsst ihr in den ersten Minuten übrigens einen jeweils anderen Schicksalsschlag hinnehmen. Wir wollen euch an dieser Stelle aber nicht zu viel verraten. Später dürft ihr zudem das Aussehen eures Helden verändern. Die Inszenierung der Story ist übrigens wieder einmal über alle Zweifel erhaben, die Rückblicke sind toll in Szene gesetzt und wissen dank der guten Dialoge sofort zu begeistern. Die Geschichte streckt sich dabei über zehn Jahre, es gibt also hin und wieder kleinere wie größere Zeitsprünge, in denen sich auch das Gesamtbild Kirkwalls verändert. Je nachdem, welche Entscheidungen ihr während eures Abenteuers trefft, erzählt Varric die Geschichte anders, was Hawk beispielsweise zu einem gefeierten Helden oder einem gefürchtetem Schurken macht. Die Veränderungen in der Stadt halten sich aber leider im Grenzen, hier wäre sicherlich mehr Potential drin gewesen. Vielleicht ja beim Nachfolger.

In Origins seid ihr noch durch ganz Ferelden gereist, Dragon Age 2 spielt hauptsächlich in Kirkwall und der näheren Umgebung ab. Das wirkt auf den ersten Blick ziemlich einschränkend, wir versichern euch aber, dass die Stadt einfach nur gigantisch ist und die einzelnen Bereiche unterschiedlicher nicht sein könnten. Kirkwall ist mit extrem viel Liebe zum Detail designt, hier beweist BioWare einmal mehr, dass sie es so gut wie keine Zweiten verstehen, eine lebendige Welt zu erschaffen. Der düstere Grundton des Vorgängers wird auch im zweiten Teil wiederaufgegriffen. Es macht Spaß, einfach nur durch die verschiedenen Umgebungen zu laufen und den automatisch ablaufenden Gesprächen der Passanten zu lauschen. Wie auch im ersten Spiel wählt ihr die verschiedenen Ortschaften aus einer übersichtliche Karte aus, hier habt ihr zudem die Möglichkeit, Kirkwall bei Nacht oder zu Tage zu besuchen, was unterschiedliche Auswirkungen auf die NPCs hat. Manche sind eben nur am Tage unterwegs, manche nur in der Dunkelheit. Unterschiede gibt es auch bei euren Begleitern. In Dragon Age: Origins musstet ihr euch am Lagerfeuer mit euren Kameraden treffen. Nun hat jeder eurer Begleiter ein eigenes Haus in Kirkwall. Wollt ihr beispielweise mit Merril, eurer Dalish-Begleiterin, ein Schwätzchen abhalten, müsst ihr erst in das abgeschiedene Dalish-Viertel. Durch die eigenen Bereiche erhalten die Charaktere zwar deutlich mehr Profil, allerdings ist es auch recht umständlich, jeden Charakter einzeln zu besuchen. In Origins hattet ihr alle Party-Mitglieder am Lagerfeuer auf einer Stelle, das ersparte viel Laufarbeit.

Auch bei den Gesprächen mit euren Begleitern hat BioWare einiges geändert. Früher konntet ihr ausschweifende Unterhaltungen führen, manchmal sogar etwas zu ausschweifende. Es dauerte schon mal einige Zeit, bis eure Freunde endlich auf den Punkt kamen, in Dragon Age 2 läuft dies nun deutlich straffer. Noch immer dürft ihr euch mit euren Kameraden über dies und das unterhalten, die Gespräche sind nun deutlich kürzer und die beliebten Charakter-Quests werden nun auch schneller verfügbar. Das kommt zwar dem Spielfluss sehr zu Gute, trotzdem waren die ausführlichen Dialoge mit euren Kameraden immer sehr interessant. Apropos Dialoge: Diese sind auch im zweiten Spiel wieder hervorragend geschrieben und zeugen von BioWares unglaublichen Talent. Die Kanadier haben das Dialogsystem übrigens ebenfalls umgekrempelt, welches nun deutlich an das aus Mass Effect erinnert. Ab sofort wählt ihr eure Antworten aus einem übersichtlichen Kreismenü aus, bei dem euch bestimmte Symbole schon anzeigen, in welche Richtung das Gespräch verläuft. Ein Herz-Symbol verdeutlicht, dass ihr gerade mit ihr (oder ihm, auch Homosexualität ist ein Thema) heftig flirtet, eine Geldbüchse verrät, dass es hier um das liebe Geld geht. Toll ist auch, dass Hawk eine eigene Stimme hat und nicht wie der Graue Wächter nur stumm antwortet. Ebenfalls sehr stimmig ist, dass eure Begleiter auch untereinander wieder interessante Gespräche führen. Überhaupt haben eure Kameraden auch dieses Mal wieder viel Profil, wenn auch nicht ganz so viel wie bei Origins. Besonders Varric sticht dabei aber hervor und dürfte bereits nach wenigen Minuten zu einem absoluten Publikumsliebling werden. Mit einzelnen Geschenken könnt ihr dabei wieder Einfluss auf die Gesinnung der Party-Mitglieder nehmen, natürlich beeinflussen auch eure Entscheidungen, ob euch ein Charakter mag oder nicht. Nur wenn er euch leiden kann, wird er euch früher oder später mit einer speziellen Quest beauftragen.

Kommen wir zu einem der wichtigsten Aspekte: Dem Kampfsystem. Auch hier haben die Kanadier an einigen Schrauben gedreht. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert. Kurz vor einem Kampf pausiert das Spiel automatisch, nun könnt ihr euren Helden in Ruhe individuelle Befehle auftragen. Dann einmal kurz die Leertaste gedrückt und los geht’s. Doch kaum fliegen die Fetzen, bemerkt man einige Unterschiede. Die Kämpfe laufen nun viel dynamischer und actionreicher ab. Das wird vor allem am Krieger sehr deutlich. Früher konnte der Krieger immer nur einen Gegner gleichzeitig angreifen, es sei denn, man verwendete einen Rundumschlag oder ähnliches. Jetzt trifft aber schon ein ganz normaler Schlag benachbarte Feinde. Zudem haben die Feinde nun deutlich weniger Lebenspunkte (zumindest auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad), dafür bekommt ihr es phasenweise aber mit mehr als zehn Feinden zu tun. Das Ganze artet dann fast schon in eine Action-Orgie wie bei einem Hack’n’Slay aus, wären da eben nicht die einzelnen Taktiken. Verdeutlicht wird das Alles noch durch den gestiegenen Gewaltgrad. Schon Origins wahr nichts für schwache Nerven, der Nachfolger legt da aber nochmals einige Schippen drauf. Die Gegner zerplatzen nun richtig und das noch plastischere Blut spritzt bei jedem Schlag. Nach jedem Kampf sind eure Helden mit Blutspritzern geradezu überdeckt. Das mag für viele Spieler etwas übertrieben sein, passt aber nach wir vor perfekt zu dreckigen Spielwelt.

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