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Dark Souls

Artikel erstellt von Dirk am 02.11.2011
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cover
USK: 16
  • Entwickler: From Software
  • Publisher: NAMCO BANDAI
  • Genre: Rollenspiel
  • Medium: Blu-ray
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Als Kämpfer wird man nicht geboren, man muss lernen

Dark Souls ist mit Sicherheit eines der schwersten Spiele, die es aktuell auf dem Markt gibt. Es schlägt sogar den ohnehin knackigen Schwierigkeitsgrad von Demon’s Souls. Wer überleben will muss vor allem eins lernen: Geduld. Nur wer seine Gegner beobachtet, deren Abläufe auswendig lernt, ihre Schwächen offenbart und dabei seine eigene Deckung im Auge behält, hat Aussicht auf Erfolg. Aber genau für dieses minutiöse Taktieren ist das Kampfsystem des Spiels ausgelegt. Mit den rechten Schultertasten bedienen wir die Waffen der rechten Hand. Wobei die Taste R1 für einen normalen, schnellen Angriff und R2 für einen schweren, jedoch langsameren Angriff dient. Die linke Hand des Helden wird äquivalent mit L1/L2 bedient und kann gegebenenfalls auch mit einer Fernwaffe oder einem Schild belegt werden. L1 dient beim Schild als Blocken und L2 als Schildschlag. Im Inventar können für jede Hand zwei unterschiedliche Waffen vorgesehen und via Richtungstasten während des Spiels gewechselt werden. Mit R3 werden Gegner anvisiert und in den direkten Angriffsmodus gewechselt. Dadurch behält man den Gegner immer im Auge und schlägt im Eifer des Gefechts nicht daneben. Mit der Kreis-Taste rollt unser Charakter feindlichen Angriffen aus dem Weg. Je nachdem, wie es um unsere Attribute steht und welche Waffe wir ausgerüstet haben, zehren Angriffe an unserer Ausdauer. Wenn wir zum Beispiel Blindlinks auf einen Gegner einschlagen, wird unser Ausdauerbalken gen Null laufen und wir sind dem Feind solange wehrlos ausgeliefert, bis sich die Anzeige, und damit unser Held, wieder erholt. Jeder Schlag, jede Parade und jeder Block sollte also gut überlegt sein, denn alles geht auch auf Kosten unserer Kondition.

Der Tod steht mir gut

Wie oben bereits das ein oder andere Mal erwähnt, ist Dark Souls ein schweres Spiel. An dieser Stelle ein Upgrade dieser Aussage: Dark Souls ist höllisch schwer. Jeder Gegner ist eine besondere Herausforderung. Und immer wenn man denkt, schlimmer kann es nicht kommen, schlägt der Tod einen mit bloßen Händen ins Gesicht, als will er sagen: „Du hast nicht die geringste Ahnung davon, was wirklich schlimm ist.“ Der Tod ist allgegenwärtig. Bevor man als Spieler den Abspann zu sehen bekommt, wird man tausendfach das Zeitliche gesegnet haben. Dennoch versteht es das Spiel den Spieler bei der Stange zu halten. Überlebensfähig sind eben nur die, die Strategien dafür entwickeln. Wird man am Ende eines harten Kampfes für seine Taten reichlich entlohnt, scheint die Welt auch wieder in Ordnung zu sein – zumindest bis zum nächsten Abschnitt. Die Spielwelt in Dark Souls ist zudem riesig, abwechslungsreich und frei begehbar, sodass jederzeit Raum für Erkundungen ist. Aus grafischer Sicht, so man es rein technisch betrachtet, bewegt sich das Spiel eher auf gutem Mittelmaß. Was nicht heißt, dass die alten Burganlagen, die finsteren Dungeons oder Wälder nicht schön anzusehen sind. Im Gegenteil, selten bekommt man derartig stimmungsvolle Areale zu sehen. Wer einmal über die vom fahlen Sonnenlicht beschienen Zinnen der Burg geschaut hat, wird den Zauber und die unvergleichbare Atmosphäre des Spiels zu schätzen wissen. Dazu gesellt sich ein passender Soundtrack, der eigentlich nur dann zum Tragen kommt, wenn es das Geschehen zulässt. Ansonsten hüllt sich das Spiel, abgesehen vom leisen Wind und den Umgebungsgeräuschen, in Schweigen, sodass auch akustisch jederzeit bedrückende Stimmung herrscht.

Helfer aus dem Netz

Auch wenn Dark Souls primär ein Einzelspieler-Rollenspiel ist, verfügt es über Onlinefeatures, die nicht zu verachten sind. Wer Online spielt, kann zum Beispiel auf von anderen Spielern hinterlassene Botschaften zurückgreifen. Diese belaufen sich gewöhnlich auf: „Vorsicht, Feind“, „Achtung Hinterhalt“ oder „Viel Erfolg!“. Hundertprozentig verlassen sollte man sich auf diese Mitteilungen aber nicht, denn so manch vermeintliche Hilfestellung entpuppt sich als böser Scherz. Stirbt ein Spieler, hinterlässt er im Spiel einen Blutfleck, der wiederum kann von anderen Spielern berührt werden, diese sehen dann die letzten Sekunden vor dem Tod des Spielers und können daraus gegebenenfalls hilfreiche Schlüsse ziehen. Darüber hinaus kann man via Koop-Modus Spielern zu Hilfe eilen oder deren Hilfe annehmen.

Das Fazit: Dark Souls

Noch nie zuvor bin ich bei einem Spiel so oft gestorben wie bei Dark Souls, und doch konnte ich den Controller irgendwie nicht aus der Hand legen. Sätze wie „Das ist doch übertrieben!“ oder „Wer soll das denn bitte schaffen?!“ bis hin zu „Leckt mich doch am *piep*!“ kamen mir wirklich häufig über die Lippen. Aber letztendlich war auch ich dem rätselhaften Charme des Spiels verfallen. Frustmomente wirken wie wegegeblasen, wenn man irgendwann den Erfolg erntet. Und trotzdem kann ich nicht uneingeschränkt zum Kauf dieses Spiels aufrufen. All diejenigen, die das schnelle Spiel für Zwischendurch suchen oder die bisher nur sehr wenig Erfahrung mit Videospielen sammeln konnten, wären mit Dark Souls aufgrund des happigen Schwierigkeitsgrades gnadenlos fehlberaten. Spieler, die hingegen die Herausforderung suchen und nebenher noch ein starkes Nervenkostüm besitzen, die dürfen sich auf ein atmosphärisch über jeden Zweifel erhabenes Rollenspiel der ganz besonderen Art freuen.

8 / 10
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