Blicken wir zunächst in die Vergangenheit. Wir schreiben das Jahr 2000. Sega sorgte damals mit der hauseigenen Dreamcast für ordentlich Furore bei den Spielern und der Konkurrenz. Die Konsole verfügte nämlich nicht nur über eine noch nie dagewesene Technik sondern als erste Plattform auch über einen eigenen Internet-Anschluss. Erst mit dem Release von Sonys PlayStation 2 verschwand die Dreamcast nach und nach von der Bildfläche und ab März 2001 stellte Sega die Produktion des Geräts dann sogar komplett ein. Die Produktpiraterie über das Internet und das wegweisende DVD-Laufwerk der PS2 zwangen den Konzern letztlich in die Knie. Seitdem konzentrierte sich Sega vielmehr auf Soft-, als auf Hardware. Auch wenn der Lebenszyklus des Geräts lediglich drei Jahre zählt, brachte die Konsole jede Menge wertvolle Juwelen an den Tag. Darunter befinden sich Spiele wie Space Channel 5, Virtua Tennis, Sonic Adventure und Crazy Taxi. Unser Augenmerk gilt nun vor allem dem zuletzt genannten Titel. Crazy Taxi war auf der Dreamcast so erfolgreich, dass in den darauf folgenden Jahren diverse Portierungen auf die PlayStation 2 und den GameCube, sowie zwei Nachfolger für die Dreamcast und Xbox und letztendlich auch zwei portable Ableger für den Game Boy Advance und die PlayStation Portable folgten. Ein Jahrzehnt nach der Veröffentlichung des ersten Titels vom damaligen Entwicklerstudio Hitmaker erscheint nun ein HD-Remake des Originals via Xbox Live Arcade und das PlayStation Network. Sega hüllt damit Crazy Taxi in ein neues Gewandt und hofft auf den selben Anklang der vielen Fans wie vor zehn Jahren zu stoßen.
Das Spielmenü von Crazy Taxi ist sehr einfach und übersichtlich. Dort können wir uns zunächst entscheiden, ob wir direkt in das Spiel einsteigen, die Online-Bestenlisten abrufen, einen Blick auf die erspielbaren zwölf Erfolge werfen oder erst einmal etwas Hilfe in Anspruch nehmen wollen. Im Hilfe-Menü werden die fünf verschiedenen Moves der Taxis auf der Straße anschaulich gezeigt und erklärt. Vor dem ersten Spielstart solltet ihr euch also zunächst mit der Steuerung vertraut machen und die Bewegungen verinnerlichen, damit ihr auf der Straße auch wirklich bestehen könnt. Ein entsprechendes Tutorial, das euch an die Hand nimmt und Schritt für Schritt die Eigenarten des Titels erklärt, gibt es nämlich nicht. Sich selbst die lediglich fünf einzelnen Moves anzuschauen und zu merken ist aber auch kein großes Hexenwerk. Zusätzlich kann die Schwierigkeitsstufe von Crazy Taxi im Options-Menü individuell angepasst werden. Über die Regulation der Startzeit und des herrschenden Verkehrs auf der Straße kann sich jeder selbst seinen eigenen Fähigkeiten entsprechend den Titel zurecht biegen. Zudem bietet das Game auch die Möglichkeit auf Wunsch aus zwei verschiedenen Steuerungs-Arten zu wählen. Die Steuerung selbst ist recht einfach und sehr schnell zu erlernen. Die Taxis werden per Druck auf die beiden Schultertasten beschleunigt und abgebremst. Zwei weitere Buttons wechseln zwischen dem Vorwärts- und Rückwärtsgang, was gelegentlich für etwas Verwirrung sorgt. Mehr müsst ihr euch auch eigentlich nicht merken. Sogar ungeübte Spieler werden damit keine Probleme haben.
Ziel des Spiels ist es eigentlich immer in einer bestimmten Zeit als Taxifahrer möglichst viele Passagiere an das vorgegebene Ziel zu bringen um die eigene Geldbörse zu füllen. Die potentiellen Beifahrer werden übersichtlich mit einem riesigen Dollar-Zeichen über dem Kopf angezeigt und ein kurzes Anhalten vor den Füßen der Person veranlasst diese zum Einsteigen. Dabei verfügt Crazy Taxi insgesamt über die drei verschiedenen Spielmodi Arcade, Original und Crazy Box. Der Arcade- und Original-Modus unterscheiden sich allerdings lediglich in der unterschiedlichen Aufmachung der virtuellen Stadt West Coast, die dem realen San Francisco nachempfunden wurde und sind vom Spielprinzip her absolut identisch. Bei Arcade und Original kann dann zusätzlich aus vier weiteren Abstufungen ausgewählt werden. Einem Arcade Regeln-, 3 Minuten Arbeiten-, 5 Minuten Arbeiten- und 10 Minuten Arbeiten-Spiel. In der erstgenannten Spielvariante startet ihr mit einer vorgegebenen Zeit ins Rennen, die erbarmungslos nach unten läuft. Jedes Mal, wenn ein Passagier in das Taxi einsteigt, wird zusätzliche Zeit auf das Konto dazugerechnet. Je nachdem, wie schnell das vorgegebene Ziel, welches über einen großen Pfeil am oberen Bildschirmrand angezeigt wird, auch erreicht wird, wird ein weiterer wichtiger Bonus gut geschrieben. Rast ihr schnell an den Wunschort des Fahrgastes, winken fünf, bei normaler Geschwindigkeit nur drei und seid ihr zu langsam eben gar keine zusätzlichen Sekunden.
