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Duke Nukem: Critical Mass

Artikel erstellt von am 03.05.2011
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cover
USK: 12
  • Entwickler: Frontline Studios
  • Publisher: Deep Silver
  • Genre: Action
  • Release: 08.04.2011
  • Spieler: 1-2
  • Medium: Modul
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Duke Nukem ist zurück. Naja, fast. Eigentlich müssen wir noch bis Juni warten, bis das blonde Badass wieder Aliens in den Arsch tritt. Zuvor jedoch können Spieler noch ein mobiles Abenteuer bestreiten, wenn sie denn möchten. Duke Nukem: Critical Mass ist nämlich jetzt für den Nintendo DS erschienen und die Gelegenheit, einen ersten Vorgeschmack auf das Videospiel mit der längsten Entwicklungszeit zu erhalten, bietet sich damit. Doch kann man diese tragbare Version des Duke überhaupt mit Duke Nukem Forever vergleichen? Schließlich hat der raubeinige Charakter seine ersten Schritte ebenfalls in einem 2D-Spiel gemacht. Egal wie die Antwort aussehen könnte, für Duke Nukem sind das schon zu viele Fragen. Er braucht nur seine Waffe und einen Grund den Abzug zu drücken. Critical Mass ist ein solcher Grund.

Das erste, was dem Spieler entgegenschallt, selbst aus den kleinen Lautsprechern des Nintendo DS, ist die vertraute, rauchige Stimme von Duke Nukem und diese tut nach der langen Abstinenz wieder richtig gut. Wir wollen aber nicht in Erinnerungen schwelgen, sondern uns das neueste Spiel ansehen. Die Geschichte ist, wie immer, äußerst reduziert und fast ausnahmslos von Klischees getrieben. Der Duke muss Energiezellen finden, um damit den Zeitstrudelgenerator zu betreiben. Klar, dass die Außerirdischen etwas dagegen haben. Was den Duke aber so richtig sauer macht, ist die Tatsache, dass man mal wieder die hübschesten Frauen als Geiseln nimmt. Also schnappt sich das blonde Testosteronfass ein paar durchschlagskräftige Bleispritzen und räumt mal wieder richtig auf. Keine sonderlich ausgefallene Geschichte, aber auf jeden Fall dem Protagonisten würdig.

Im Prinzip hat man bei diesem Spiel drei unterschiedliche Genres miteinander verwurstet und um ein paar Minispiele erweitert. Die meiste Zeit bewegt man sich von links nach rechts durch die Welt und pumpt alles mit Blei voll, was nicht nach einem Menschen aussieht. Kleinere Klettereinlagen und Jump ‘n‘ Run-Abschnitte lösen sich mit Ballereien immer wieder ab. Im Prinzip sollte diese Spielmechanik zum Standardrepertoire eines Entwicklers gehören, aber es hakt und zwickt an vielen Stellen gewaltig. Gegner erscheinen streckenweise willkürlich im Level und das Benutzen von Leitern oder Ähnlichem gestaltet sich als eine Fummelarbeit vor dem Herren. Besonders, wenn man in den Feuerschutz-Modus wechselt, eine verkappte First-Person-Sicht, steigt der Aggressionspegel um ein Vielfaches. Dagegen sind die Fluglevel, eine Art Space Invaders, durchaus gelungen. Selbst einen soliden First-Person-Shooter haben die Entwickler für das Spiel, insbesondere die Bosskämpfe, entworfen. Das Problem an dem Ganzen ist, dass jeder einzelne Modus jeglichen Feinschliff vermissen lässt. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Entwickler unter extremen Zeitdruck gestanden haben, das Projekt unbedingt noch vor dem Erscheinen von Duke Nukem Forever auf den Markt zu bringen, um sich selbst die Marketingaktivitäten zu sparen. Da hilft dann auch leider nicht der Kooperationsmodus, indem zwei Spieler gegen die Aliens antreten.

Technisch ist Duke Nukem: Critical Mass durchschnittlich und zwar so ziemlich in allem Belangen. Wir haben schon schlechtere Actionspiele gesehen, aber auch weitaus bessere. Der Duke versinkt leider vollkommen in der grauen Masse. Die Animationen sind passend, aber nicht zahlreich. Ebenso wie bei der Spielmechanik hat man sich bei der Grafik auf das Wesentliche beschränkt. Lediglich die geringe Anzahl an Gegnertypen unterläuft das noch. Dafür kann man sich auf einen akustischen Leckerbissen freuen. Die Stimme von Jon St. John klingt einfach immer gut. Schade nur, dass sie das einzige Highlight des Spiels bleibt. Die Waffengeräusche klingen zweckmäßig und die Melodien sind auf ein Mindestmaß reduziert.

Das Fazit: Duke Nukem: Critical Mass

Duke Nukem: Critical Mass ist zwar kein kompletter Totalausfall, aber wir möchten auch nicht dem Duke begegnen, wenn er gerade auf die Entwickler trifft. Das dürfte kein schöner Anblick sein. Es ist einfach unerklärlich, wie man so viel Potenzial verschenken kann. Die Ideen sind ja vorhanden, aber ohne Feinschliff wird daraus einfach nichts Gescheites. So einen Auftritt hat der charismatische Protagonist nicht verdient. Selbst Hardcore-Fans kann man dieses Spiel nicht bedenkenlos ans Herz legen. Schade drum.

4 / 10
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