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Calling

Artikel erstellt von am 14.04.2010
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cover
USK: 12
  • Entwickler: Hudson
  • Publisher: Konami
  • Genre: First-Person-Horror
  • Release: 19.03.2010
  • Spieler: 1
  • Medium: DVD
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Zentraler Gegenstand des Spiels ist die Wii-Fernbedienung als Telefon. Darüber erfährt der Spieler einen Großteil der Geschichte und es dient als primäres Transportmittel des Horrors. Man kann über den Lautsprecher Gespräche belauschen, empfängt MMS oder kann mittels der Aufnahmefunktion Geisterstimmen entschlüsseln. Apropos Geister: Von diesen gibt es natürlich auch welche. Besiegen, im klassischen Sinne, kann man sie nicht. Man kann die Geister nur abschütteln, im wahrsten Sinne des Wortes. Ist man dazu zu langsam, stirbt der Charakter. Das ist neben dem freien Fall auch die einzige Art zu sterben. Es sei denn, man stirbt zuvor selbst vor der Konsole an einer Herzattacke, denn Calling setzt im gesamten Spiel nicht nur auf die typisch japanischen Psycho-Effekte, sondern auch auf den brachialen Schockmoment. So nimmt man denn dank des hohen Adrenalinpegels die Rätsel intensiver wahr als sie eigentlich sind. Auch objektiv gesehen sind einige recht intelligente Aufgaben dabei. Irgendwann wird man an eine Stelle kommen, an der es nicht mehr weiter geht. Dann gilt es erneut, auf das Telefon zu vertrauen. Durch die Wählfunktion und die diversen gefunden Telefonnummern kann man sich an andere Orte transportieren. Im Laufe des Spiels werden zudem Dinge freigeschaltet, die man später im Bonusmenü ansehen kann - Zwischensequenzen, Telefonanrufe, Charaktermodelle, Aufzeichnungen, MMS. Wirklich alles, was man im Spiel sieht, kann man sich hier in aller Ruhe ansehen und noch mehr. Äußerst vorbildlich. Nicht sonderlich vorbildlich ist dagegen die Tatsache, dass man das gesamte Spiel noch einmal spielen muss, um das richtige Ende zu erfahren, da etwaige zusätzliche Kapitel einfach in das Hauptspiel im Nachhinein integriert werden.

Grafisch ist das Spiel leider nicht auf Höhe mit anderen Spielen dieses Genres. Selbst Resident Evil 4 sieht noch besser aus als Calling. Zwar sind die Charaktere schön modelliert, aber streckenweise wirken die Animationen extrem steif und ungelenk. Das geschickte Zusammenspiel von Licht und Schatten kann dagegen vollends überzeugen, zumal man sich zu 95% nur in geschlossenen Räumen aufhält. So erschaffen die Entwickler eine sehr dichte Atmosphäre. Akustisch darf man ebenfalls nicht zu viel erwarten. Zwar ist der punktuelle Einsatz der Musik sehr gelungen und auch die Soundeffekte lassen einem die Haare zu Berge stehen, aber die Sprachausgabe macht phasenweise viel von der optisch aufgebauten Atmosphäre kaputt. So eine schlechte Sprachausgabe ist uns selten untergekommen. Die Synchronsprecher müssen extrem demotiviert gewesen sein.

Das Fazit: Calling

Calling ist ein ordentliches Horror-Spiel geworden, welches man Genre-Fans guten Gewissens ans Herz legen kann. Man muss lediglich auf japanischen Horror stehen. Leider stellt sich der Titel im technischen Bereich selbst ein Bein, besonders mit der unterirdischen Sprachausgabe. Wer des Englischen mächtig ist, sollte daher seine Wii umstellen und kann dann total in die Welt des J-Horrors abtauchen. Auch das Bonusmaterial ist sehr löblich. Dazu kommt, dass der Titel nur gut 30€ kostet und das Geld könnte man weitaus schlechter anlegen.

7 / 10
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