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Filmkritik zu Thor

Artikel erstellt von am 24.04.2011
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Comicverfilmungen haben weiterhin Hochkonjunktur. 2011 werden wieder so einige Filme von Marvel und DC Comics in unsere Kinos kommen. Unter anderem stehen die X-Men erneut in den Startlöchern, Green Lantern wartet auf seinen ersten Einsatz in Deutschland und Captain America mischt auch noch mit. Den Anfang macht jedoch ein etwas anderer Held aus dem Marvel-Universum. Die Rede ist von dem nordischen Donnergott Thor, der unsere Erde heimsucht. Doch wer kennt diesen Superhelden in Deutschland eigentlich? Mit Thor verbindet man eher die nordischen Göttersagen mit Odin, Walhalla und vor allem Thors Hammer. Das stellt einen umgehend vor die Frage, was ein Superheld mit einem Hammer als Waffe soll? Hat ein Held nicht meist richtige Superkräfte oder zumindest eine coole Ausrüstung wie Batman? Die Akzeptanz dürfte schwierig werden, gerade in Deutschland.

Die Geschichte von Thor ist schnell erzählt. Die Götterwelt Asgard, in der Thor und sein Vater Odin leben, befand sich Jahrhunderte lang im Krieg mit einer anderen Welt. Doch Gottvater Odin gelang es, die Angreifer zurückzudrängen und Frieden, wenn auch einen labilen, zu bringen. Derweil wuchsen seine Söhne wohl behütet auf und entwickelten sich zu stattlichen jungen Männern. Während Loki sich unauffällig entwickelte und immer im Schatten seines Bruders stand, wurde aus Thor ein arroganter und überheblicher Krieger. Eben diese Torheit wurde ihm auch zum Verhängnis. Als er den bröckeligen Frieden ein für alle Mal festigen wollte, verbannte ihn sein Vater auf die Erde und nahm ihm alle seine Kräfte und seinen Hammer. Erst wenn er sich als würdig erweist, gelangt er an seine Kräfte wieder zurück und darf nach Asgard wiederkehren. Derweil versuchen böse Kräfte die Machtverhältnisse in Asgard und den anderen Welten zu verschieben und Thor bekommt davon nichts mit.

Auf der Erde angekommen, muss er sich den Regeln dort beugen. Es prallen zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite Thor, der grob, ungestüm und dennoch charmant seine ersten Schritte als normaler Mensch versucht, dennoch überall aneckt und auf der anderen Seite Natalie Portman, die eigentlich nur ihre Forschungen im Kopf hat, aber von Minute zu Minute mehr und mehr von Thor fasziniert ist, trotz seiner gewöhnungsbedürftigen Manieren. Chris Hemsworth verkörpert Thor derart gekonnt, dass man nicht eine Minute daran zweifelt, er sei nicht Thor. Natalie Portman wirkt dagegen über weite Strecken des Films sehr reserviert, aber die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern stimmt. Man kann förmlich ihre Sabberfäden sehen, als sie Thor zum ersten Mal mit freiem Oberkörper sieht. Spätestens ab diesem Zeitpunkt weiß man, worauf das Ganze hinauslaufen könnte. Auch abseits der beiden Protagonisten wissen die Darsteller zu überzeugen. Vor allem die Mitglieder aus Portmans Forscherteam und Anthony Hopkins als Odin machen ihre Rolle mehr als gut. Sogar die Balance aus komischen und ernsten Szenen gelingt den Darstellern mühelos. Man merkt den Spaß, den die Schauspieler beim Drehen hatten.

Die Action darf natürlich nicht zu kurz kommen. Wenn Thor seinen Hammer auspackt und damit ordentlich aufräumt, wackelt selbst der Kinositz und die Tatsache, dass der gesamte Film in 3D läuft, lässt einen noch tiefer in die Geschehnisse eintauchen. Zudem gehören die 3D-Effekte zu den besten, die man bis dato im Kino gesehen hat. Sogar der Sound hämmert einem förmlich auf das Trommelfell. Und eines steht nach dem Sehen des Films fest: Ein Hammer kann doch eine ziemlich coole Waffe sein, doch das musste uns erst ein renommierter Shakespeare-Regisseur mit den Namen Kenneth Branagh zeigen. Es ist erstaunlich, wie sehr sich Comicverfilmungen in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Statt nur noch auf die Einnahmen zu achten, werden jetzt endlich gute Filme gemacht und interessante Geschichten erzählt. Thor ist ein Hammer-Film, soviel steht fest.

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