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E3 2010: Microsofts Pressekonferenz

Artikel erstellt von Dennis Leschnikowski am 15.06.2010
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Eigentlich hätte uns schon vor Wochen klar sein müssen, dass diese E3 anders wird. Erfreulich anders? Nun, das liegt wohl im Auge des Betrachters. Ich persönlich kann dem Hype rund um Motion-Controller nach wie vor nichts abgewinnen und sehe in ihm weiterhin eine ernsthafte Gefahr für unser Hobby, so wie wir es kennen und lieben. Wie? Ich klinge zu dramatisch? Nun, zumindest Microsofts E3-Pressekonferenz dürfte mir und sämtlichen Kritikern rund um den Globus Recht gegeben haben. Denn wo der US-Konzern in den vergangenen Jahren diverse Core-Titel in den Mittelpunkt rückte und sich allenfalls am Rand mit dem Casual-Publikum beschäftigte, drehte sich in diesem Jahr alles um Kinect, ehemals auch unter dem Namen Project Natal bekannt. Sicherlich könnte man nun argumentieren, dass sich Kinect auch für diverse Core-Titel eignet, den entsprechenden Beweis blieb uns Microsoft heute allerdings schuldig. Dabei begann doch alles so vielversprechend.

Zunächst gewährte man uns einen ausführlichen Blick auf Call of Duty: Black Ops, das am neunten November für alle gängigen Konsolen erscheinen wird. Beklemmend enge Areale, Schlachten am Steuer eines Kampfhubschraubers und ausreichend Krachbumm ließen das Herz der Spieler höher schlagen. Zumal Xbox 360-Besitzer zukünftig von einer Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Activision profitieren. Bis zum Jahre 2012 werden sämtliche Download-Inhalte zur Call of Duty-Reihe zunächst zeitexklusiv auf dem Xbox Live Marktplatz erscheinen. Man mag es kaum glauben, aber im Prinzip war dies bereits die spektakulärste Ankündigung des Abends, sofern man von dem ganzen Trubel um Kinect genauso wenig hält wie der zuständige Autor dieser Zusammenfassung. Ansonsten hielt man sich mit Blockbustern nämlich vornehm zurück und präsentierte lediglich kurze Ausschnitte aus kommenden Highlights wie Gears of War 3, dessen 4 Spieler-Coop schon jetzt gehörig Lust auf mehr macht. Aber sonst? Okay, mit Codename Kingdoms kündigte man einen Xbox 360-exklusiven Titel aus dem Hause Crytek an und auch die Bestätigung, dass Fable 3 am 26. Oktober des Jahres für den PC sowie die Xbox 360 erscheinen wird, werdet ihr mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen. Klammert man diese Ankündigungen allerdings einmal aus, dann herrscht im Bereich der exklusiven Highlights Mangelware. Und wenn wir Mangelware sagen, dann meinen wir es auch so. Oder wie wäre es sonst zu erklären, dass eine kurze Präsentation von Halo: Reach von der Community derzeit als Highlight der Pressekonferenz gefeiert wird? Einzige wirkliche Neuigkeit bei der Präsentation von Halo: Reach war übrigens die Tatsache, dass es nun auch Raumschiff-Abschnitte geben wird, in denen natürlich die Action nicht zu kurz kommt.

Alles drehte sich um die kommende Kinect-Peripherie, die am Sonntag im Rahmen einer von Cirque du Soleil inspirierten Show enthüllt würde. Wenn auch in einer fragwürdigen Art und Weise. Wenn man sich schon dazu entschließt, die anwesenden Besucher mit vorgerenderten Videos hinter das Licht zu führen, dann sollte man zumindest drauf achten, dass die angeheuerten Schauspieler ihren Job auch anständig verrichten und ihre Bewegungen nicht erst dann vollführen, wenn die entsprechende Bewegung bereits auf dem Bildschirm zu sehen war. Wenig besser endete die Präsentation auf der Pressekonferenz, die gefühlt mehr als die Hälfte der Veranstaltung einnahm und vor den Bildschirmen wohl für herzhafte Lacher sorgte. Im heimischen Wohnzimmer einen auf Hürdenläufer machen, während eines Fun-Racers laut „Boost“ rufen oder sich gleich in versammelter Mannschaft mit einem Tanz-Titel wie Dance Central zum Horst machen? Angesichts der fehlenden Titel für das Core-Publikum dürfte sich Microsoft an diesem Abend wohl keine Freunde gemacht haben. Den lukrativen Casual-Markt im Blick hin oder her. Doch lassen wir unsere subjektiven Eindrücke einmal beiseite und konzentrieren uns lediglich auf die Fakten. Schließlich verspricht Microsoft mit Kinetic nicht weniger als eine neue Ära der Unterhaltung, die auf technischer wie spielerischer Ebene eingeläutet werden soll.

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