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Lost Planet 2

Artikel erstellt von am 08.04.2010
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Neuerdings gibt es auch ein Nachtsichtgerät und eine kleinere Kampfrüstung. Diese ist zwar nicht ganz so stark wie der Vital Suit, bietet dafür aber etwas mehr Bewegungsfreiheit. Außerdem muss hier nicht auf zuneige gehende Energie geachtet werden. Auf den beliebten Enterhaken braucht der Spieler selbstverständlich nicht zu verzichten. So sind kleinere Hindernisse kein Problem. Allerdings hat sich das Aufgabenspektrum durch die Verschiebung zum Mehrspieler etwas verändert. Entweder muss jetzt ein bestimmtes Gebiet gehalten und dabei ein bestimmtes Ziel verfolgt werden, wie das Beschützen von Nachrichtenstationen, oder alle vier Charaktere müssen einen vorgegeben Endpunkt im Level erreichen. Sogar ein gewisser Einfluss von Monster Hunter ist nicht von der Hand zu weisen. Gerade die übergroßen Akride erfordern Zeit und taktisches Vorgehen aller Beteiligten, so dass sich ein Kampf gegen einen einzelnen Akriden durchaus mehrere Minuten hinziehen kann. Für einen Shooter ist das schon ungewöhnlich. Stolz ist man bei diesen Gefechten auf die Tatsache, dass die Bewegungen der übergroßen Akriden nicht gescripted sein sollen, sondern auf künstlicher Intelligenz basieren. So soll jeder Kampf zu einem neuen Erlebnis werden. Sollte man doch einmal sterben, sorgen fair verteilte und zum Teil selbst aktivierte Respawn-Punkte für ein frustfreies Spielerlebnis, sofern natürlich noch irgendein anderer Spieler am Leben ist. Sterben alle vier Charaktere, muss der Abschnitt neu begonnen werden.

Richtig viel Arbeit haben die Entwickler auch in die Mehrspieler-Komponente gesteckt, die nun deutlich in den Mittelpunkt gerückt ist. Verschiedene Spielmodi abseits der Kooperationskampagne sollen für lang anhaltenden Spielspaß sorgen. So kann man dann auch seinen Mitspielern ungestraft eines auf die Mütze geben. Besonders umfangreich wird es, wenn man auf die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten zum Erstellen der eigenen Spielfigur trifft. Man hat sich bei Capcom nämlich nicht nur auf die üblichen Charakteristika beschränkt, sondern gibt dem Spieler sogar die Möglichkeit zu allerlei, zumindest auf den ersten Blick sinnfreien Optionen. Unter anderem lässt sich der Bierbauch mit den grazilen Beinen einer Amazone kombinieren, nur um danach beides hinter einem monströsen Schild zu verstecken. Oder aber man greift auf die unterschiedlichen Jubelposen zurück. Über 100 mehr oder wenig lustige Bewegungen soll es im fertigen Spiel geben. Da können wir uns schon mal auf interessante YouTube-Choreografien freuen. Gleichzeitig sollen diese Bewegungen eine stille Kommunikation ermöglichen, so dass sich die Spieler auch ohne Headset verständigen können. Wie sich das jedoch in der Praxis gestaltet, muss sich erst noch zeigen. Selbst die Waffen bleiben von dieser Optionsvielfalt nicht verschont. Das Sahnehäubchen bilden die freispielbaren Charaktere aus Resident Evil, Gears of War oder Dead Rising. Diese geben dem Spiel noch einmal frischen Wind.

Capcom hat die MT Framework Engine noch einmal gehörig aufgebohrt. Was sich hier an Action auf dem Bildschirm abspielt, gehört zum ganz großen Kino. Man lässt dem Spieler kaum eine Sekunde zum Durchatmen und fackelt vor seinen Augen ein Explosionsfeuerwerk ab. Es gibt fast keinen Grund zum Meckern. Geschmeidige Animationen, großartige Texturarbeit und eine üppige und authentische Vegetation lassen einen die Eiswelt fast vergessen. Auch der Einsatz von Tiefenschärfe und Hitzeflimmern ist gelungen. Akustisch muss man sich bei Capcoms Spielen eigentlich nie sorgen machen. Man verzichtet konsequent auf eine Synchronisation und entgeht damit der Gefahr einer emotionslosen Sprachausgabe. Musikalisch erwarten den Spieler epische Melodien. Den krönenden Abschluss feiern die bombastischen Soundeffekte. Wer über die richtige Anlage verfügt, kriegt mit Lost Planet 2 mit Leichtigkeit seine Nachbarn aus dem Bett.

Einschätzung: Lost Planet 2

Capcom geht mit Lost Planet 2 einen mutigen Weg. Man verändert die Serie schon beim zweiten Teil sehr radikal. Wir mussten uns zwar erst an diesen Schritt gewöhnen, aber da man auch nicht gezwungen ist, online zu spielen, wertet die Schwerpunktverschiebung das Spiel ungemein auf. Mit mehreren Leuten gemeinsam zu spielen, erhöht den Spielspaß enorm. Lost Planet 2 scheint nahezu alle Fehler des Vorgängers auszumerzen und könnte der nächste Toptitel aus dem Hause Capcom werden. Es gibt nur ein Problem: Bis Mai ist es noch verdammt lang hin.

sehr gut
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