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Fight Night Champion

Artikel erstellt von am 15.03.2011
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cover
USK: 16
  • Entwickler: EA Sports
  • Publisher: Electronic Arts
  • Genre: Boxen
  • Release: 03.03.2011
  • Spieler (online): 1-2 (2)
  • Medium: DVD
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Der Box-Sport erfreut sich auch in Deutschland einer immer größeren Beliebtheit, was natürlich nicht zuletzt an den „eingebürgerten“ Klitschko-Brüdern liegt. Daher verwundert es schon ein wenig, dass viele Hersteller noch einen weiten Bogen um das Genre machen und EA freies Feld lassen. Groß stören tut sich daran aber kein Box-Fan, denn jeder Fight Night-Ableger kann ein ums andere Mal überzeugen. Der bereits fünfte Teil verspricht dabei einige Neuerungen. Welche das sind, entnehmt ihr unserem Test.

Fight Night Champion hält sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf, sondern schickt euch gleich in den ersten Kampf. Dieser dient zugleich als Tutorial und macht euch mit den Grundzügen des Titels vertraut. Wer es bislang noch nicht gemerkt hat: Wir befinden uns bereits im Champion-Modus, dem neuen Story-Modus. Hier schlüpfen wir in die Rolle des jungen, aufstrebenden Boxers Andre Bishop. Der erste Kampf sorgt allerdings für etwas Verwirrung. Warum sieht hier alles so heruntergekommen aus? Und wieso tragen die Zuschauer orange Overalls? Schnell wird uns klar: Wir sind im Gefängnis! Nach dem ersten Kampf folgt ein Flashback und wir sehen bzw. spielen Andre bei seinem ersten Amateur-Wettkampf einige Zeit zuvor. Hier lässt Bishop sein enormes Potential aufblitzen und schickt seinen Gegner ohne den Hauch einer Chance auf die Bretter. Solch ein eindrucksvoller Sieg ruft natürlich machtgierige Promoter auf den Plan, ganz vorne an der Front befindet sich der zwielichtige McQueen, der uns einen lukrativen Deal anbietet. Wir sollen uns von seiner hübschen Tochter Megan managen lassen, was uns früher oder später den Weltmeister-Titel einbringen wird. Wir verzichten allerdings dankend, wohlwissen, dass McQueen im Gegensatz zu seiner netten Tochter nicht mit rechten Karten spielt, zudem hat Andre eine enge Beziehung zu seinem Trainer Gus. Das passt McQueen aber ganz und gar nicht und dieser sorgt gemeinsam mit korrupten Cops dafür, dass wir wegen illegalen Waffenbesitz und Körperverletzung hinter Gittern laden. Ja, die Story klingt ziemlich abgedroschen, nichts desto trotz motiviert sie von der ersten Minute an. Dank der tollen Inszenierung mit den realen News-Sendungen mit ESPN-Moderator Brian Kenny kann man den Controller erst bei Seite legen, wenn der letzte Kampf ausgefochten ist. Das Problem hierbei ist leider, dass das nicht allzu lange dauert, denn erfahrene Boxer dürften bereits nach weniger als fünf Stunden den Abspann sehen. Schade, denn hiervon hätten wir gerne mehr gehabt.

Es liegt aber nicht nur am der packenden Story, dass der Spieler so lange bei der Stange gehalten wird, sondern auch an den abwechslungsreichen Kämpfen. Nur in den seltensten Fällen reicht es, einfach nur auf seinen Gegner einzuschlagen, meistens müsst ihr dabei einige Dinge beachten, wodurch die Kämpfe deutlich an Spannung gewinnen. Bei einem Fight beispielsweise hat McQueen seine dreckigen Finger im Spiel, denn die Kampfrichter wurden bestochen. Der einzige Weg zum Sieg ist es also, den Gegner KO zu schlagen, auf einen Sieg nach Punkte brauchen wir nicht zu hoffen. Ein anderes Mal erleidet Andre einen Cut an der rechten Wange. Natürlich versucht euer Kontrahent von nun an, gezielt auf die Wunde zu schlagen, was ihr tunlichst vermeiden solltet. Dadurch kommt durchaus etwas Taktik in das Geboxe und kaum ein Kampf spielt sich wie der vorherige. Einfach toll, was sich die Mannen von EA Sports hier haben einfallen lassen. Auch während Andre im Knast hockt finden einige Kämpfe statt, diese spielen sich allerdings ein wenig anders. Da im Gefängnis kein Wert auf Regeln gelegt wird, dürft ihr hier schon etwas rabiater zu Werke gehen, beispielsweise mittels einer saftigen Kopfnuss.

EA hat schon lange vor der Veröffentlichung angekündigt, das Kampfsystem etwas zu vereinfachen, was bei eingeschworenen Fans natürlich zur Schweißbildung führte. Ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen, müssen wir leider sagen, dass die Zweifel berechtigt waren. Champion spielt sich nun deutlich anspruchsloser als seine Vorgänger. Das muss aber nichts Schlechtes sein, denn so kommen zumindest Neueinsteiger voll auf ihre Kosten. Nun müsst ihr nämlich keine komplizierten Halbkreise mehr mit dem rechten Stick ausführen, um die jeweiligen Schläge (Haken, Japs, Gerade, etc.) vom Stapel zu lassen, nun gibt es acht vorgeschriebene Richtungen, von denen eine immer den gleichen Schlag ausführen lässt. Das kommt der Präzision natürlich deutlich zu Gute, denn nicht selten kam es im Vorgänger vor, dass man einen anderen Schlag als gewünscht ausführte. Jetzt geht das Ganze allerdings etwas zu einfach, denn groß Nachdenken ist nun nicht mehr nötig, wodurch die Kämpfe oftmals in einer Klopperei ohne Anspruch enden. Verdeutlicht wird das noch durch das vereinfachte Blocken. Früher musste man sich noch zwischen einem Körper- und Kopf-Block wechseln, nun erledigt das das Spiel automatisch, alles was man nun noch machen muss, ist lediglich die Blocktaste zu drücken. Das ist sehr schade und nimmt den Titel einen deutlichen Simulations-Anteil. Warum haben sich die Entwickler nicht für eine alternative Neueinsteiger-Steuerung entschieden, wie beispielsweise bei Marvel vs. Capcom 3? So freue sich zwar Neulinge, aber keine Profis.

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