Artikel erstellt von Dennis Leschnikowski am 26.05.2010

Fair gibt sich hingegen das Speichersystem, das euch nach einem Bildschirmtod automatisch am letzten Kontrollpunkt oder im aktuellen Dungeon absetzt. Für die nötige Abwechslung abseits des stressigen Heldenalltags sollen kleinere Minispiele sorgen, die nach dem erfolgreichen Abschluss verschiedene Belohnungen offenbaren, auf die wir an dieser Stelle natürlich nicht weiter eingehen wollen, um den Überraschungseffekt zu wahren. Nur so viel: Breakout-Fans werden genauso auf ihre Kosten kommen wie alle Anhänger von Tower Defense-Titeln. Über jeden Zweifel erhaben ist zudem die Aufmachung von 3D Dot Game Heroes, die mit einem Lego-ähnlichen Grafikstil aufwartet, der zunächst sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig wirkt und euch ein gewisses Maß an Toleranz abverlangt. Hat man sich einmal an den ausgefallenen Stil gewöhnt, wird man allerdings registrieren, mit welcher Liebe zum Detail dieser umgesetzt wurde. Dies beginnt beim selbst erstellen Helden, zieht sich über die abwechslungsreich gestalteten Widersache und gipfelt in den atmosphärischen Dungeons, die einem Zelda in quasi nichts nachstehen. Etwas ärgerlich ist nur, dass man bei der Ausleuchtung weiter Flächen mit kleineren Problemen zu kämpfen hat. Scheint die Sonne auf einen See oder strahlt auf spiegelnde Oberflächen, kann es durchaus vorkommen, dass euch für kurze Zeit die Sicht genommen wird. Zwar treten diese Macken lediglich vereinzelt auf und lassen sich beheben, indem ihr einige Schritte geht, vermeidbar wäre die Überbeleuchtung aber allemal gewesen. In die Schublade „Geschmackssache“ platzieren wir die Vertonung des Abenteuers, die sich am tragenden Konzept von 3D Dot Game Heroes orientiert und euch mit retrolastigen Themes versorgt, bei denen älteren Zeitgenossen definitiv das Herz aufgehen wird. Wer moderne und schweißtreibende Beats aktueller Werke erwartet, sollte allerdings Abstand halten.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass es allen Zeitgenossen, die uns durch die goldene Ära der 16bit-Spiele begleitet haben, schwer fallen wird, 3D Dot Game Heroes nicht zu mögen. Wann erreichte uns zuletzt auch eine so liebevoll gestaltete Hommage, die gleichzeitig mit einer sympathischen Aufmachung und intelligent eingestreuten Witzen punkten konnte, mit denen man die Konkurrenz und auch sich selbst gekonnt auf die Schippe nimmt. Abgesehen von den schwächelnden Nebenmissionen und der fehlenden Notiz-Funktion weiß zudem die spielerische Umsetzung zu gefallen, sofern man sich der Tatsache, dass man es hier mit einem Titel, der glatt den frühen Neunzigern entsprungen sein könnte, bewusst ist. Selbst den mitunter beinharten Schwierigkeitsgrad damaliger Titel ließ man nicht außer Acht und bietet nach dem erfolgreichen Abschluss des Abenteuers den so genannten Spelunker-Modus an, der selbst Veteranen gehörig fordern dürfte. Nach einem Treffer segnet ihr hier nämlich das Zeitliche. Na dann viel Erfolg.

Das Fazit: 3D Dot Game Heroes