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No More Heroes 2: Desperate Struggle

Artikel erstellt von Oliver Sautner am 19.06.2010
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cover
USK: 18
  • Entwickler: Grasshopper Manufacture
  • Publisher: Rising Star Games
  • Genre: Action
  • Release: 28.05.2010
  • Spieler: 1
  • Medium: DVD
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Doch das sprichwörtliche Fleisch des Spiels befindet sich vor der Türschwelle, schließlich gilt es ein paar Killer zu zerlegen. Die Story-Missionen laufen dabei immer nach dem gleichen Schema ab: Nachdem ihr von Silvia den Aufenthaltsort des nächsten Killers auf der Rangliste erfahren habt, muss sich Travis erst durch einen Schlauch-Level-Parcours und vor allem durch viele Handlanger kämpfen, ehe eine zumeist sehr wilde, überspitzte und in weiten Teilen denkwürdige Zwischensequenz den jeweiligen Boss vorstellt, ehe es zum finalen Kampf kommt. Es muss also kein Geld mehr ausgegeben werden, um das nächste Level überhaupt betreten zu dürfen. Die Veränderungen zum Vorgänger halten sich hier ansonsten sehr in Grenzen. Zum Glück sind die Entwickler einmal mehr nicht in die Falle getappt und haben die Steuerung zu sehr auf die Fähigkeiten der Wii-Remote ausgelegt, was bei dieser Menge an Kämpfen auch schnell zu Ermüdungserscheinungen geführt hätte, auch wenn man sagen muss, dass die fehlende Wii MotionPlus-Unterstützung zu bedauern ist und damit eine weitere Gelegenheit für das Zubehör vertan wurde.

Ihr haut mit der A-Taste zu, wobei sich die Höhe des Schlages danach richtet, in welcher Position die Wii-Remote in eurer Hand liegt. Da es aber nur hohe und tiefe Schläge gibt, fällt die Justierung denkbar einfach aus. Mit einer schnellen Bewegung des Controllers führt Travis außerdem auch während des Laufens einen Schlag aus. Haltet ihr die A-Taste gedrückt, bereitet sich Travis für einen besonders starken Streich vor, der ihn allerdings in der Zeit der Vorbereitung empfänglich für gegnerische Treffer macht, da ihr, wie ansonsten möglich, keine Attacken blocken könnt. Und das solltet ihr tunlichst vermeiden, denn mit jeder verteilten Ohrfeige kommt ihr der Aktivierung von Travis‘ verborgenen Kräften, visualisiert durch einen sich mehr und mehr aufrichtenden Tiger, ein Stück näher, während gegnerische Treffer nicht nur Energie, die sich durch in Kisten lagernde Pizza-Stücke wieder auftanken lässt, kostet, sondern auch den Tiger wieder zum Schlafen bringt. Einmal ausgelöst, wird der Anti-Held für eine kurze Zeit zum Berserker und ihr könnt unbekümmert durch die Reihen eurer Gegner wüten und die roten Pixel zum Sprudeln bringen. Darüber hinaus verfügt Travis aber auch, als großer Fan des Sportes, über einige Wrestling-Moves, die er immer dann anwenden darf, wenn ein Gegner nach einer Serie von Schlägen nur noch Sterne sieht. Hier fordert euch das Spiel, je nach Move, dazu auf, die Wii-Remote und den Nunchuk in bestimmten Positionen zu halten. Auch bei der abschließenden Tötung des Gegners kommt die Wii-Remote mit der Nachahmung einer schwungvollen Geste zum Einsatz. Wer auf all dies keine Lust hat, kann auch den Classic-Controller aus dem Schrank holen, mit dem es sich ebenfalls sehr gut spielen lässt, womit hier alleine der Geschmack entscheidet.

Aber selbst ein Beam-Katana hat nicht unendlich Saft, weshalb Travis beim allzu häufigen Einsatz der Waffe öfters mal das Weite suchen und kräftig am Gerät schütteln muss, wobei diese Aufgabe mal wieder beim Spieler und der Wii-Remote hängen bleibt. Die Geste ist nicht von ungefähr eindeutig zweideutig, da sind die Geräusche aus Travis‘ Mund nur der eigentlich überflüssige Wink mit dem Zaunpfahl. Die Sorge um die Energie trägt nicht nur dazu bei, sich auch mit Händen und Füßen zu wehren, was ebenfalls in zwei unterschiedlichen Höhen möglich ist, sondern gibt dem martialischen Gameplay auch eine leicht strategische Note, da sinnloses und stupides Draufhacken damit wenig bringt. Dies gilt gerade bei den Endgegnern, deren Bewegungen - genauso wie die sich oft nur für einen kurzen Moment auftuenden Schwachpunkte - genau studiert werden müssen. Ganz klar, hier hatte der Vorgänger seine besten Momente und auch bei No More Heroes 2 machen die Kämpfe mit ihren garantiert übertriebenen und überzeichneten blutigen Enden viel Spaß, auch wenn beim Fußvolk zu oft die gleichen Gegnertypen die Waffen auspacken und etwas Abwechslung nicht geschadet hätte. Die Höhepunkte sind wieder die Kämpfe mit den Endgegnern, die auch schon mal in einer Mech-Schlacht ausarten können, bei denen ein Football-Star inklusive mehrerer Dutzend Cheerleader pulverisiert werden. Schade nur, dass man kein Punktesystem integrierte, auch wenn das Kampfsystem natürlich weit von den Tiefen eines Genre-Primus wie Bayonetta entfernt ist. Allerdings sind speziell die Auftritte der Bosse in der Gesamtübersicht nicht mehr so prägnant wie im Vorgänger und es sind vor allem die Comebacks der Altstars, die im Gedächtnis bleiben. Hier vermochte es NMH 1 noch besser, eine Spannung vor dem eigentlich Fight aufzubauen, die auch bis in den eigentlichen Kampf überschwappte. Dafür stehen die Kämpfe selbst dem ersten Teil in nichts nach und wirken mitunter, zur Freude des Spielers, konzentrierter und kompakter.

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