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Tom Clancy's Ghost Recon

Artikel erstellt von Oliver Sautner am 02.12.2010
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cover
USK: 16
  • Entwickler: Next Level Games
  • Publisher: Ubisoft
  • Genre: On-Rail-Shooter
  • Release: 18.11.2010
  • Spieler: 1-2
  • Medium: DVD
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In das Spielspaß-Nirwana werdet ihr allerdings mit keiner der beiden Varianten eintreten. Dazu dümpelt das nach Inspiration und Kreativität gierende Design der Levels viel zu sehr vor sich hin. Wiederholung reiht sich an Wiederholung, wobei die Szenerien schon beim ersten Mal niemanden hinter dem Ofen hervorlocken können, und es fällt einem bereits kurze Zeit nach dem Ausschalten der Konsole schwer, die Levels noch einmal im Geiste durchzugehen und zu unterscheiden. Hier eilt die Spitze der auf der Wii zahlreich vertretenen Konkurrenz mit Siebenmeilenstiefeln davon. Zwar gibt es unterschiedliche Gegner-Typen, aber da bis weit über die erste Hälfte des Spiels kaum nach taktischem Vorgehen verlangt wird, verschmelzen diese mit dem übrigen Kanonenfutter zu einer anonymen, mit russischem Akzent sprechenden Masse. Sehr bedauerlich, da hier und da die guten Ansätze erkennbar hervor stechen. So achten die Feinde auf ihre Umgebungsgeräusche und informieren bei Sichtung des Gegners durch Alarmvorrichtung ihre Kameraden. Da hilft dann in bester Perfect Dark-Manier nur das schnelle Ausschalten des mitteilungsfreudigen Gegenübers. Umso trauriger, dass dieser Aspekt im tatsächlichen Spiel fast völlig unter geht. Auch die Fahrzeug-Abschnitte können die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen. Diese spielen sich wie eine beschleunigte und nun gänzlich von Taktik befreite Variation der On-Foot-Missionen. Spaß kommt da nur bei denjenigen auf, die schon immer mal in Hot Shots 2-Manier über die Feinde herfallen mochten.

Nach dem Durchspielen der übersichtlichen Kampagne bleibt noch der Arcade-Modus. Dieser gliedert sich in zwei Teile: Unter der Einstellung „Kooperativ“ spielt ihr mit einem Kumpel im Schlepptau um einen hohen Score, während es mit der Freundschaft in der Variante „Wettkampf“ aus ist, da hier zwei Spieler gegeneinander um den höchsten Punktestand wetteifern. Enttäuschend ist hier wieder einmal die Unterstützung der Wi-Fi Connection ausgefallen. Duelle über die Online-Server - Pustekuchen. Stattdessen werden ausschließlich schnöde Bestenlisten angeboten. Man kann nur hoffen, dass sich diese Situation mit dem Erscheinen der nächsten Nintendo-Konsole ändern wird.

Gerade bei einem Rail-Shooter hätte man mit einer technisch imposanteren Umsetzung rechnen dürfen, da die Wii, ganz abgesehen davon, dass die Konsole ohnehin dauerhaft unterfordert wird, bei dieser Spielvariante weniger Gefahr läuft, ins Schwitzen zu geraten und Schwächen der Hardware leichter zu kaschieren sind. Nicht so bei Ghost Recon, bei dem euch die verschwommenen Texturen der Marke „Matsch-und-Würg“ nur allzu genüsslich in Großaufnahmen präsentiert werden. Dass das Spielgeschehen weitestgehend ohne Ruckler präsentiert wird, ist angesichts dieser technischen Großtaten selbstverständlich kein Applaus wert.

Das Fazit: Tom Clancy's Ghost Recon

Haben sich die Macher von Tom Clancy's Ghost Recon für die Wii eigentlich für eine Sekunde die essentielle Frage gestellt, für wen sie dieses Spiel eigentlich machen? Fans der Reihe müssen Verbindungen und Ähnlichkeiten zu ihren HD-Spielen nämlich mit der Lupe suchen und Freunde von On-Rail-Shootern, einem auf der Wii selten üppig präsentem Genre, haben auf der Wii gleich zwei Dutzend ungleich hochwertigere Alternativen zur Auswahl, die sich eher lohnen, in das Laufwerk geschoben zu werden. Ghost Recon auf der Wii, das ist ödes Geballer in noch öderen Levels. Ein Dead Space: Extraction kann in der ersten halben Stunde mehr Abwechslung im Spieldesign und schlicht mehr Momente des Spaßes vorweisen, als dieses Spiel innerhalb seiner ganzen Kampagne. Als Reißleine vor dem Absturz in den Wertungskeller muss mit Mühe und Not der (KI-)Partner herhalten. Nebenbei hat es den Anschein, als ob Next Level Games, die, wie wir erinnern möchten, immerhin für das vortreffliche PunchOut!! verantwortlich zeichneten, ohne die Leitung von Nintendo keinen Fuß auf die Erde bekommen.

4 / 10
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