In Sachen Umfang protzt auch der neueste Ableger wieder mit neuen Taschenmonstern. Ganze 156 neue Pokémon befinden sich auf den Modulen, so viele gab es in keinem anderen Ableger zuvor. Damit steigt die Gesamtzahl auf beeindruckende 649 Monster an – der Wahnsinn. Allerdings: Richtig fangen könnt ihr „nur“ 450 der kleinen Biester, die restlichen Pokémon müsst ihr aus den anderen Editionen transferieren oder auf gelegentlichen Events abstauben. Übrigens: Die neuen Ableger sind nicht vollständig kompatibel mit HeartGold und SoulSilver. So ist es zwar möglich, Pokémon aus den älteren Editionen nach Schwarz und Weiß zu holen, aber nicht umgekehrt. Die neue Spielwelt Einall ist in etwa so groß wie Johto, dadurch, dass ihr im Vorgänger aber noch Kanto erkunden konntet, ist der Umfang der neuen Editionen geringer. Das ist jedoch kein Kritikpunkt, denn wir können euch versprechen, dass Einall die mit Abstand abwechslungsreichste und hübscheste aller Pokémon-Regionen ist, Langeweile kommt hier nie auf. Die Welt lädt zu vielen kleineren wie größeren Erkundungstouren ein, es gibt viel zu entdecken und das eine oder andere Rätsel zu lösen. Wer alles sehen und jedes Pokémon fangen will, muss schon einige hundert Stunden investieren. Quasi eine Lebensaufgabe.
Das Gameplay bleibt im Großen und Ganzen unangetastet, wo sind denn die von Nintendo versprochenen Neuerungen? Naja, richtige, Gameplay-entscheidende Neuerungen gibt es zwar nicht, ein paar nette neue Features haben die Japaner aber doch noch auf die Module gepackt. Zum einen gibt es nun die Dreier-Kämpfe. Hier setzt ihr gleich drei Pokémon gleichzeitig ein und nehmt es mit ebenfalls drei gegnerischen Monstern auf. Eine gewisse Taktik ist hier durchaus von Nöten, da ihr bestimmen müsst, welches eurer Tierchen wo stehen soll. Das hat nämlich maßgebenden Einfluss auf das Kampfsystem. Das Pokémon, das ganz links steht zum Beispiel, kann auch nur das linke und mittlere Pokémon des Gegners angreifen, nicht aber das Rechte. Nicht minder interessant ist der Rotationskampf. Hier befinden sich die Pokémon auf Platten, die jederzeit gedreht werden können. Es ist manchmal gar nicht so einfach, die richtige Attacke auszuwählen, da es jederzeit sein kann, dass euer Gegenüber die Platte dreht. Durch die neuen Duelle kommt durchaus frischer Wind in das angestaubte Kampfsystem, auch wenn sie vergleichsweise selten stattfinden. Ebenfalls neu: Das dunkle hohe Gras. In diesem ist es nämlich möglich, dass ihr gleich von zwei wilden Monstern angegriffen werdet. Um eines der beiden zu fangen, muss das andere erst ausgeschaltet werden.
Natürlich gibt es auch im neuesten Rollenspiel wieder mehr zu tun, als von Arena-Orden zu Arena-Orden zu hechten. Da wäre zum Beispiel die Kampf-U-Bahn in Rayono City. Hier steigt ihr in den hintersten Wagen ein und müsst euch bis ganz nach vorne kämpfen, was alles andere als eine leichte Aufgabe ist. Generell lässt sich sagen, dass der Schwierigkeitsgrad etwas angezogen hat, vor allem die Arena-Kämpfe sind teilweise bockschwer. Ohne das richtige Training kommt ihr also nicht weit. Wer es in der U-Bahn weit schafft, wird nicht nur mit vielen Erfahrungspunkten, sondern auch mit seltenen Items belohnt. Es lohnt sich also durchaus, die harte Arbeit auf sich zu nehmen. Sehr unterhaltsam ist auch der neue Pokémon-Wettbewerb. Dabei packt ihr eure kleinen Monsterchen in putzige Kostüme und auf schickt sie auf die große Bühne. Im richtigen Takt zur Musik müssen diese nun bestimmte Accessoires vorführen. Ist das Publikum begeistert, erhaltet ihr ebenfalls nützliche Items. Ab und an lohnt sich auch einmal der Blick ins Internet. Auch der Homepage steht ab Frühling der Global Link zur Verfügung, durch den ihr in die Traumwelt gelangt. Hier könnt ihr in diversen Minispielen neue Pokémon gewinnen und auf euren DS transferieren. Ein wirkliches cooles Feature, wie wir finden, da die Minigames durchaus Laune machen.
