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Super Street Fighter IV

Artikel erstellt von Dennis Leschnikowski am 07.05.2010
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cover
USK: 12
  • Entwickler: Capcom
  • Publisher: Capcom
  • Genre: Beat'em Up
  • Release: 30.04.2010
  • Spieler (online): 1-2 (2-8)
  • Medium: Blu-ray
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Spätestens nach der Ankündigung von Super Street Fighter IV dürfte der eine oder andere bereits skeptisch geworden sein. Erinnerte diese Vorgehensweise doch frappierend an die Veröffentlichungspolitik vergangener Tage, als man Street Fighter II mit gefühlten 30 und mehr Erweiterungen beziehungsweise Ablegern bedachte. Um die Wogen zu glätten, versicherte Producer Yoshinori Ono vor wenigen Wochen, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt habe und mit Super Street Fighter IV einen Schlussstrich unter das vierte Kapitel ziehen wird. Lediglich ein Patch, der sich noch einmal des Balancings annimmt, wäre laut Ono denkbar. Nunja, wir wollen dem guten Mann einfach mal glauben.

Für Besitzer des nicht einmal ein Jahr alten Vorgängers dürfte sich wohl die Frage stellen, ob sich ein Kauf von Super Street Fighter IV überhaupt lohnt. Eine Frage, die wir definitiv mit einem Ja beantworten können. Nicht nur, dass der Nachfolger zum fairen Preis von etwa 35 Euro angeboten wird, auch zahlreiche Neuerungen fanden den Weg auf den Datenträger und werten das ohnehin beeindruckende Spektakel noch einmal deutlich auf. Bevor ihr euch ins Geschehen stürzen könnt, legen wir euch die optionale Installation ans Herz, die in knappen zehn Minuten über die Bühne gebracht werden kann und die Ladezeiten auf ein Mindestmaß reduziert. Doch was hat sich eigentlich geändert? Zumindest auf den ersten Blick wird man nur wenig Neuerungen zur Kenntnis nehmen. Die Singeplayer-Varianten in Form des Story-Modus, der Herausforderungen und des Trainings blieben die gleichen, wenn man einmal von den überarbeiteten Anime-Sequenzen absieht, die in einer fragwürdigen Qualität integriert wurden und euch die zum Teil reichlich wirren Geschichten der Charaktere, die übrigens von Anfang an bereitstehen und nicht mehr freigeschaltet werden müssen, etwas näherbringen sollen.

Ein Manko, das durchaus zu verkraften ist, da die Rahmenhandlung ohnehin nur dazu dient, dem Geschehen so etwas wie einen Sinn zu verleihen. Wohlwollend werden Veteranen zur Kenntnis nehmen, dass man im Story-Modus einen Abstecher in die seligen 16bit-Tage unternahm und zwei beliebte Minispiele aus Street Fighter II wiederbelebte: Das Zerdeppern eines japanischen Neuwagens sowie das Zerstören von anrollenden Fässern. Eine kurzweilige Angelegenheit, die die Duelle in der Arena durchaus gelungen aufpeppt - den integrierten Highscore-Listen sei Dank. Nichts geändert hat sich leider am finalen Boss in Form von Seth, der euch nach wie vor in den Wahnsinn treiben kann und ein gehöriges Maß an Geduld voraussetzt. Denn unerheblich davon, wie gut ihr einen Charakter auch beherrschen mögt, bekommt man weiterhin den Eindruck vermittelt, dass es hier oftmals auf das nötige Quäntchen Glück und keinesfalls auf den eigenen Skill ankommt.

Lässt man den nervigen Obermotz einmal außen vor, dann muss man Capcom allerdings zugute halten, dass man sich das Feedback der Community definitiv zu Herzen nahm und im Bereich des Balancings die richtigen Schrauben nachzog. Da man sich in erster Linie kleinerer Eigenheiten annahm, werden Gelegenheitsspieler die Verfeinerungen unter Umständen nicht einmal zur Kenntnis nehmen. Turnier-Spieler und Profis hingegen erfreuen sich am noch weiter ausbalancierten Charakter-Pool, der in Super Street Fighter IV kaum Wünsche offen lässt. Ausreichend Übung vorausgesetzt, kann jeder Streiter mit jedem Charakter auf die Matte geschickt werden. Die zehn Neuzugänge, von denen acht aus vergangenen Ablegern der Reihe bekannt sind, bilden da keine Ausnahme und fügen sich nahtlos in die Riege der Streiter ein. T-Hawk und Dee Jay mischten beispielsweise schon in Street Fighter II mit, Adon feierte im ersten Street Fighter sein Debüt, Guy und Cody sind Fans sowohl aus Final Fight als auch aus Street Fighter Alpha 3 bekannt, während Dudley, Ibuki und Makoto aus dem dritten Teil die bereits vertrauten Rückkehrer abrunden. Wirklich neu sind lediglich der türkische Ringer Hakan und die hüpfende Taekwondo-Bohne Juri, die sich dank ihres hohen Tempos und den rasanten Kicks schnell zum Favoriten des zuständigen Redakteurs entwickelte. Hakan hingegen wäre meiner bescheidenen Meinung nach in einem Fun-Prügler deutlich besser aufgehoben. Ein mit Öl eingeschmierter Kampfkoloss, der auf einem Ölfilm durch die gesamte Arena rutscht, Pirouetten auf seinen Kontrahenten dreht oder diese mit einem geplanten Schwitzkasten durch die Gegend flutschen lässt, wirkt schon reichlich seltsam und läuft sicherlich Gefahr, Super Street Fighter IV ein wenig ins Lächerliche abdriften zu lassen. Bekanntermaßen gibt es da draußen aber für alles ein Publikum und so wird wohl auch Hakan seine Anhänger finden.

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