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Super Street Fighter IV

Artikel erstellt von Dennis Leschnikowski am 07.05.2010
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cover
USK: 12
  • Entwickler: Capcom
  • Publisher: Capcom
  • Genre: Beat'em Up
  • Release: 30.04.2010
  • Spieler (online): 1-2 (2-8)
  • Medium: Blu-ray
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Erfreulich: Ab sofort stehen für jeden Charakter zwei Ultra-Combos bereit, die sich auf unterschiedliche Art und Weise einsetzen lassen und erfahrenen Spielern die Möglichkeit bieten, diese aus einer Combo heraus anzubringen oder den Kontrahenten förmlich zu überrumpeln, indem man die Ultra Combo an einen Konter koppelt. Der Haken an der Sache: Vor einem Duell müsst ihr euch für eine der beiden Ultra Combos entscheiden. Spielerisch kredenzt Super Street Fighter IV also die gewohnte Prügelkost auf einem ungemein hohen Niveau, die aber weiterhin ein gehöriges Maß an Einarbeitungszeit voraussetzt. Dabei legen wir euch einen passenden Arcade-Stick ans Herz, da das Timing bei der Eingabe von den Manövern wie gehabt reichlich knapp bemessen ist und selbst geübte Joypad-Akrobaten vor die eine oder andere harte Nuss stellen dürfte. Besonders deutlich wird dies im aufgemotzen Online-Modus, wo zahlreiche erfahrene Spieler auf euch warten. Wurden wir während unserer Testphase wieder einmal wie eine wehrlose Puppe durch die Arena befördert, kristallisierte sich nach einem kurzen Gespräch heraus, dass großzügig geschätzt acht von zehn Profis auf einen Arcade-Stick oder ein entsprechendes Fighting-Pad setzen. Apropos Online-Modus: Wer als Besitzer des Originals noch einen Grund suchen sollte, Super Street Fighter IV ins heimische Regal zu stellen, wird spätestens hier fündig, auch wenn man die Lag-Problematik leider nicht ganz in den Griff bekam. Zwar besserte man beim Netcode spürbar nach, an die ungemein flüssigen Online-Kloppereien eines BlazBlue: Calamity Triggers reicht Capcoms Werk aber bei weitem nicht heran. Besonders deutlich wird dies bei Verbindungen nach Übersee. Zugegeben, angesichts des gebotenen Contents meckere ich hier auf einem sehr hohen Niveau. Zumal dank eines neuen Filters stets ersichtlich ist, wie es um die Verbindungsqualität eures Kontrahenten bestellt ist.

Bereits bekannt sind die Private- beziehungsweise Ranglisten-Duelle, die - die entsprechende Einstellung vorausgesetzt - auch aus dem Story-Modus heraus angegangen werden dürfen, sobald euch ein Spieler über das PlayStation Network herausfordert. Eine willkommene Ergänzung ist der Team Battle-Modus, der Platz für bis zu acht Spieler bietet, die verteilt auf zwei Teams gegeneinander antreten. Die Regeln sind denkbar simpel: Sehen sämtliche Vertreter der anderen Fraktion Sternchen, geht die Runde auf euer Konto. Im Endless-Modus ist hingegen Ausdauer gefragt. Hier wirft das Spiel bis zu acht Spieler in eine Runde und offenbart ein Spielprinzip, das man wohl aus zahlreichen Offline-Sessions kennt. Der Gewinner verweilt weiter in der Arena und stellt sich immer neuen Herausforderungen. Kassiert man eine Niederlage, reicht man das Pad quasi weiter und überlässt dem Sieger das Feld, der sich nun daran macht, eine möglichst lange Sieges-Serie hinzulegen. Ein Turnier-Modus wird auf absehbare Zeit ebenfalls mit von der Partie sein, ist in der uns vorliegenden Fassung allerdings noch nicht enthalten. Stattdessen verspricht Capcom diesen am 15. Juni über den PlayStation Store zu veröffentlichen – kostenlos. Zwar beläuft sich die Wartezeit somit auf über fünf Wochen, dafür sollen nach dem Launch des Turnier-Modus regelmäßig offizielle Wettbewerbe abgehalten werden, in denen ihr sogar das eine oder andere Goodie abstauben könnt. Ein wenig bedauerlich ist die Entscheidung, die neuen Modi lediglich online anzubieten, während Zeitgenossen, die sich auf dem heimischen Sofa mit Freunden messen, leider leer ausgehen. Unverständlich, da es wohl kaum eine größere Genugtuung gibt, als den eigenen Bekanntenkreis live und in Farbe zu vertrimmen und eine spöttische Bemerkung hinterherzuschicken.

Das heimliche Highlight des rundum überarbeiteten Online-Multiplayers ist sicherlich das Replay-Theater, das vor allem versierten Zeitgenossen zugute kommt, die einen Eindruck von den Taktiken und Fertigkeiten der Weltelite erhaschen und sich den einen oder anderen Trick abschauen möchten. Ladet euch Replays der Spitzenspieler herunter, um diese akribisch zu analysieren, oder speichert eigene Replays und stellt diese Freunden zur Verfügung. Ein gelungenes wie motivierendes Feature, das sich nahtlos in den umfangreichen Online-Modus einfügt. Grafisch hat sich gegenüber dem Original eigentlich nichts getan. Lediglich eine Hand voll neuer Arenen gesellte sich hinzu, so dass bezüglich des Stils weiterhin die Losung „Liebt man oder hasst man“ gilt. Im direkten Gegensatz zur akustischen Untermalung, die sich aus Remixes bekannter Themes zusammensetzt. Auch wenn man abschließend die Frage in den Raum werfen muss, warum man sich dazu entschied, das meiner Meinung nach atmosphärische Main-Theme des Vorgängers zu entfernen und gegen eine belanglose Melodie zu ersetzen, die man quasi nicht zur Kenntnis nimmt.

Das Fazit: Super Street Fighter IV

Kann man einen fast perfekten Prügler eigentlich noch besser machen? Ja man kann, wie Super Street Fighter IV eindrucksvoll beweist. Die neuen Recken fügen sich vorbildlich in die bisherige Riege ein, der erweiterte Online-Modus verspricht Unterhaltung für Monate und technisch wie spielerisch ist der High Definition-Sprössling der Reihe ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Trotz allem reicht es nicht ganz zur Höchstwertung, da man die Zügel im lokalen Mehrspieler-Modus etwas schleifen ließ und neue Modi wie den Turnier-Modus oder den Endless Battle lediglich über das PlayStation Network anbietet. Liebe Entwickler, ob ihr es glaubt oder nicht, da draußen treiben zahlreiche Beat'em Up-Fans ihr Unwesen, die ihrem Hobby mit Vorliebe in geselliger Runde auf dem heimischen Sofa nachgehen. Warum lässt man diese im Regen stehen?

9 / 10
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