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Red Dead Redemption

Artikel erstellt von Dennis Leschnikowski am 31.05.2010
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cover
USK: 18
  • Entwickler: Rockstar Games
  • Publisher: Rockstar Games
  • Genre: Action
  • Release: 21.05.2010
  • Spieler (online): 1 (2-16)
  • Medium: Blu-ray
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Zu gerne wird man sich nämlich von den zahlreichen Rahmenbedingungen von der eigentlichen Mission abbringen lassen und erstaunt registrieren, dass man wieder einmal zwei bis drei Stunden durch die Prärie geritten ist, um die Aussicht zu genießen, sich kleineren Sammelaufgaben hingab oder einfach die abwechslungsreichen Städte mitsamt seinen interessanten Bewohnern inspizierte. Eifrig wurde vor dem Release von Red Dead Redemption über die Xbox 360-Fassung auf der einen und die PlayStation 3-Version auf der anderen Seite diskutiert und wir können euch sagen: Lasst euch davon nicht verrückt machen. Ja, die PlayStation 3-Fassung zaubert lediglich native 640p auf den Bildschirm, es wurde ein wenig an der Vegetation gespart und auch das fehlende Anti-Aliasing macht sich gelegentlich bemerkbar. Besitzt ihr lediglich eine PS3, dann sind die Probleme aber getrost zu vernachlässigen. An der eigentlichen Faszination, die das Wild West-Setting ausstrahlt, vermögen die kleinen technischen Macken nämlich nur wenig zu ändern. Da wir es hier mit einer riesigen, begehbaren Welt zu tun haben, stehen natürlich unterschiedliche Fortbewegungsmittel zur Verfügung. Wer ein wenig Geduld mitbringt, reitet selbst von Schauplatz zu Schauplatz und genießt die herrliche Aussicht in vollen Zügen. Soll es schnell gehen, dann reist ihr in Postkutschen oder Zügen. Da sich die entsprechenden Sequenzen auf Knopfdruck überspringen lassen, gelangt ihr so in Sekundenschnelle an euer Ziel, müsst allerdings in Kauf nehmen, dass ihr nur wenig von der herrlich lebendigen Welt seht, die auf so glaubwürdige Art und Weise einen Eindruck vom frühen 20. Jahrhundert vermittelt, in dem die Industrialisierung so langsam aber sicher Einzug erhält und das Leben, wie es der Wilde Westen bis dato kannte, immer mehr an den Rand drängt.

Hier prallt die von der Sonne ausgetrocknete und von wilden Tieren bevölkerte Steppe auf menschliche Siedlungen, die seinerzeit moderne Dampflokomotive und Stormleitungen bahnen sich einen Weg durch das Outback und an allen Ecken und Enden wird deutlich, dass die ursprüngliche Natur der Moderne weichen muss, um endgültig das Zeitalter der Industrialisierung einzuläuten. An der Lebensart im Wilden Westen vermag diese Entwicklung allerdings nichts zu ändern. Nach wie vor geben sich die Männer rau, die Gesetzeshüter schauen bei kleineren Vergehen nur zu gerne weg und auch Schießereien sind quasi an der Tagesordnung. Da versteht es sich wohl von selbst, dass es nicht lange dauert, ehe auch ihr euch im ersten Kugelhagel wiederfindet. Nur zu gerne lassen die Bewohner ihre Waffen sprechen und ihr solltet es ihnen gleichtun, sofern euch etwas an eurem Leben liegt. Doch Vorsicht: Wer sich wie die sprichwörtliche Axt im Walde aufführt, Unschuldige über den Haufen schießt oder Karriere als Pferdedieb machen möchte, sollte sich nicht wundern, wenn auf ihn ein Kopfgeld ausgesetzt wird, das zahlreiche Raufbolde auf den Plan ruft, die dem Ruf des Geldes folgen und gnadenlos Jagd auf euch machen. Immerhin besteht die Möglichkeit, den eigenen Namen reinzuwaschen, indem man das entsprechende Kopfgeld selbst einzahlt und so für seine Verbrechen büßt.

Generell wirken sich eure Taten glaubwürdig auf euer Ansehen und den weiteren Verlauf der Handlung aus. Wer ohne Sinn und Verstand um sich schießt, regelmäßig Verbrechen begeht und auch sonst wenig Interesse an einem Menschenleben zeigt, erarbeitet sich schnell den Ruf eines Outlaws, auf den die Mitmenschen skeptisch bis ängstlich reagieren. Wer hingegen versucht, sich vorbildlich zu verhalten, erhält exklusiven Zugriff auf Preissenkungen beim Händler, wird mit kleineren Geschenken bedacht und auch sonst deutlich freundlicher aufgenommen. Nicht nur in der eigentlichen Welt lässt sich der eigene Ruf beeinflussen, auch innerhalb der zahlreichen Missionen stehen gelegentlich kleinere Entscheidungen an, mit denen ihr Plus- beziehungsweise Minuspunkte sammeln könnt. Macht ihr euch die Mühe, einen Ladendieb eigenhändig einzufangen und diesen seiner gerechten Strafe zuzführen, oder schießt ihr ihn einfach über den Haufen? Moralische Entscheidungen dieser Art wurden so zahl- wie abwechslungsreich integriert und vermitteln so das Gefühl, dass man bis zu einem gewissen Grad Einfluss auf das Geschehen nehmen kann. Wobei angemerkt werden muss, dass sich die Entscheidungen in erster Linie auf euren Ruf beziehungsweise die damit verbundenen, zur Verfügung stehenden Aufträge und nur wenig auf den Ausgang einer Mission oder gar der gesamten Kampagne auswirken. Hier stand einfach die cineastische Inszenierung der Geschichte im Mittelpunkt, die man nicht durch alternative Handlungszweige verwässern wollte.

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