Technisch gibt sich die PlayStation 3-Fassung abseits der bereits angesprochenen Abstriche gegenüber der Xbox 360-Version keine Blöße und zaubert auch auf Sonys Flaggschiff den bisher schönsten Open-World-Titel auf den Bildschirm. Wenn am Horizont die Sonne aufgeht, man durch detaillierte Steppen reitet, die lebendige Flora und Fauna betrachtet und dabei mit mal raubeinigen, mal sympathischen und mal durchgeknallten Charakteren konfrontiert wird, spielt Red Dead Redemption seine Stärken aus und sorgt für eine einnehmende Atmosphäre, wie man sie bisher nur selten erlebt haben dürfte. Denn auch in Sachen Abwechslungsreichtum weiß das Werk zu gefallen. Euer Weg führt euch durch weitläufige Steppen, nebelige Sumpfgebiete, enge Canyons bis hin nach Mexico - ein flüssiger Tag- und Nachtwechsel sowie ein dynamisches Wetter-System inklusive. Die Abendsonne taucht die Szenerie in ein malerisches Rot, Regen prasselt auf euch herab oder Blitze erhellen die Nacht und warnen vor einem nahenden Unwetter. Da nimmt man gelegentlich aufploppende Texturen und vereinzelte Slowdowns gerne in Kauf. Wenn man sich bei Rockstar um eines keine Gedanken machen muss, dann wohl um die Vertonung eines Titels, die auch dieses Mal über jeden Zweifel erhaben ist. Bekannte Interpreten wie Jose Bonzalez steuerten abwechslungsreiche und atmosphärische Tracks bei, während man bei den englischen Synchronsprechern auf zahlreiche Hochkaräter zurückgriff, die den Protagonisten glaubhaft Leben einhauchen und zu keinem Zeitpunkt demotiviert oder deplatziert wirken. Etwas ärgerlich ist nur, dass die deutschen Bildschirmtexte etwas klein ausfielen, was bei Zeitgenossen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, dazu führen kann, dass man den Blick vom Wesentlichen abwenden muss, um einen genaueren Blick auf die Übersetzung zu werfen.

Das Fazit: Red Dead Redemption